Unterkoskau. In Unterkoskau geht Fasching auch nach dem Aschermittwoch: Vertreter der Karnevalsvereine aus Plauen, Schleiz, Tanna und Straßberg waren zu Gast.

Eines spürt man beim „Koskauer“ Fasching immer wieder: die ansteckend gute Laune der Akteure, die einfach ganz viel Spaß daran haben, dem Publikum etwas Tolles zu bieten. So war es am Samstag zur ersten Gala, eine zweite Veranstaltung gibt es am nächsten Wochenende.

Dass die Faschingszeit eigentlich längst vorbei ist, stört in Unterkoskau keinen. Im Gegenteil, es waren Vertreter der Karnevalsvereine aus Plauen, Schleiz, Tanna oder auch Straßberg zu Gast. Am weitesten angereist waren Faschingsfreunde aus Neuenhagen bei Berlin, die mit den „Koskern“ freundschaftlich verbandelt sind.

Die „Jungen Schnepfen
Die „Jungen Schnepfen" zeigten am Sonnabend ebenfalls recht eindrucksvoll, wo tanzmäßig der Hammer hängt. © OTZ | Simone Zeh

Faschingschef Ronny Wolf, der mit dem Kreuzfahrtschiff in den Saal kam, trug einen Mundschutz und verteilte jede Menge Kassenbons, die er vom Bäcker zu seinen Brötchen bekommen hatte – ein Seitenhieb auf die Politik. Eine ganze Kinderschar, so viel Nachwuchs gibt es im Ort, tanzte im Ballett mit richtig viel Pfeffer.

Emil und Lene, Geschwister aus Unterkoskau, erzählten in der Kinderbütt von ihrem handwerklich begabten Papa, der „ein Supertalent ist mit Köpfchen und zwei linken Händen”. Egal ob das Klo verstopft ist oder tapeziert werden muss im Haus. „Das liegt ihnen im Blut, ihre Eltern sind auch beim Fasching dabei”, lobte Ronny Wolf dem Faschingsnachwuchs.

Die betagten Damen Minna und Berta - alias Sandra Winkler und Gabi Hohloch - trafen sich wie immer zur Plauderstunde. Berta war ganz aufgeregt, ein Mädchenhändler sei hinter ihr her gewesen. Sagt Minna: „Ach, den kenn’ ich, der ist aus Schleiz und sammelt Antiquitäten.”

Und Berta berichtete von der auch in die Jahre gekommenen Hermine, die sich künstlich befruchten hat lassen und jetzt tatsächlich ein Baby habe. Aber sie zeige es partout nicht. Bis Hermine endlich meinte: „Ich muss erst mal warten, bis es aufwacht, ich weiß nicht mehr, wo ich es hingelegt habe.”

Frisch und frech präsentierten sich die Gardeteens, die jungen Mädels. Die Feuerfunken, das ältere Männerballett, tanzte zu Michael-Jackson-Klängen, wobei sie die meisten Bewegungen mit ihren Hüten machten. Sie gaben auch noch den Gefangenenchor aus „Nabucco” und meinten: „Die Polizeistunde kennen wir nicht.”

Verbündet hatten sich die „Lustigen Weiber von Koske“ und die „Lohbach Dreamboys“, sie tanzten einfach ganz verkehrte Welt. Die Damen als Herren, die Herren als Damen. Und die „Jungen Schnepfen“ aus Koske zeigten keck und frech, wo tanzmäßig der Hammer hängt.

Die Mitglieder vom „FDJ-Männerballett“ heizten schließlich als furiose und sexy Müllmänner mächtig ein, sie mussten – wie auch die „Jungen Schnepfen“ - zwei Zugaben geben.