Schleiz/Bad Lobenstein. CDU-Landtagsmitglied Stefan Gruhner kritisiert Schulamt Ostthüringen für den Vorschlag zur Reduzierung der Wochenstunden

Der hiesige Landtagsabgeordnete Stefan Gruhner (CDU) reagiert auf den Vorschlag des Schulamtes Ostthüringen, die Zahl der sogenannten Lehrerwochenstunden zu reduzieren mit Unverständnis. Diese Zeit stehe laut einer Pressemitteilung Gruhners den Lehrern unter anderem für die Leitung von Arbeitsgemeinschaften oder für den Sportförderunterricht zur Verfügung.

„Es ist den Lehrern gar nicht hoch genug anzurechnen, wie sie unter den gegenwärtig widrigen Umständen ihren wichtigen Beruf ausüben. Sie arbeiten bereits jetzt über der Leistungsgrenze. Und zum Dank soll nun kurz vor Beginn des neuen Schuljahres, wo alle Planungen schon stehen, die Schraube noch mal angezogen werden“, kritisiert der Abgeordnete. Gruhner fordert stattdessen, dass die rot-rot-grüne Landesregierung das Problem Lehrermangel aktiv angehe und mindestens so viele Referendarstellen schaffe, wie Lehrer aus ihrer Tätigkeit ausscheiden. „Wenn jetzt schon der Thüringer Lehrerverband das Wort ‚Unterrichtsnotstand‘ gebraucht, dann sagt das doch alles über die derzeitige Situation an den Schulen“, meint Gruhner.

Der Landtagsabgeordnete kündigte an, die Personalsituation an den Schulen im Oberland in der kommenden Landtagssitzung auf die Tagesordnung zu setzen. Er werde die Unterrichtsversorgung durch ausreichend Lehrer jeder einzelnen Schule abfragen wollen. Der CDU-Kreisverbands-Vorsitzende rechnet vor, dass es seit 2014 in Thüringen einen Zuwachs von 6000 Schülern gebe. Allerdings sei seitdem ein Schwund von 200 Lehrern zu verzeichnen, teilt Gruhner in seinem Schreiben mit. „Das Problem ist offensichtlich: viele Lehrer sind aus dem Schuldienst ausgeschieden und viel zu wenig neue Lehrer sind nachgekommen. Die Situation wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Und hier in Ostthüringen scheint der Lehrermangel besonders akut. Es ist Zeit, dass in die Personalpolitik im Bildungsbereich endlich mehr Dampf reinkommt“, schließt Gruhner seine Kritik an der Landesregierung ab.