Carragh. Der Schleizer Driftsportler nahm einige Mühen auf sich, um beim Saisonfinale auf der grünen Insel dabei sein zu können. Damit sich die 24-stündigen Reisestrapazen lohnen, gibt es vor Ort noch eine Zugabe.

Es mutet bisweilen sehr abenteuerlich an, was Sportler alles in Kauf nehmen, um ihr Hobby ausleben zu können. Ein schönes Beispiel dafür ist Drifter Max Heidrich. Für den letzten Wertungslauf der Drift Masters European Championship nahm der Schleizer satte 24 Stunden Reisestrapazen nach Irland auf sich.

Empfangen wurde der 27-Jährige im Mondello Park von feinstem irischen Sonnenschein, was sämtliche Trainingssessionen locker von der Hand gehen ließ. Pünktlich am entscheidenden Wettkampftag sorgten dann Regengüsse für komplett andere Voraussetzungen.

50 Zentimeter entscheiden über Wohl und Wehe

„Zum Glück hatten wir spezielle Regenreifen im Gepäck, die sich als sehr nützlich erwiesen“, zeigte sich der passionierte Quertreiber erleichtert. „Es lief sowohl im Trocknen, als auch im Nassen äußerst akzeptabel.“ Was allerdings keinem Motorsportler wirklich schmeckt, sind tückische Mischbedingungen aus abtrocknender und regennasser Fahrbahn. Und genau die erwischte Max Heidrich in seiner Qualifyingrunde. „Es war ein unheimlicher Balanceakt, das Auto auf der Strecke zu halten. Über Platz 18 durfte ich mich nicht beschweren.“

Im Top 32-Battle wartete der Tscheche Marco Zakouril auf Max Heidrich. Die Strecke offenbarte trockene als auch nasse Sektionen, was es für alle Drifter nicht leicht machte. „Das entwickelte sich zu einem echten Lotteriespiel. Keiner im Fahrerlager wusste, welches Set-up angebracht ist“, erklärt Max Heidrich die angespannte Lage vor den Finals. Der Schleizer hatte seinen Kontrahenten trotz der schwierigen Bedingungen augenscheinlich im Griff. Für den Einzug unter die Top 16 sollte es dennoch nicht reichen. 50 Zentimeter gaben dafür den Ausschlag. „Ich habe mit dem Auto an einer Stelle die Streckenbegrenzung berührt, was einen Punktabzug zur Folge hatte. Dieser kleine Fehler war trotz optischer Überlegenheit letztlich entscheidend.“

Nächstes Ziel: Angriff auf die Top Ten

Die stark besetzte Europameisterschaft beendet Max Heidrich auf Rang 13. „Eine durchwachsene Saison für mich. Auch wenn ich einige bittere Pillen schlucken musste, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Ich habe mich im Vergleich zum Vorjahr um gut zehn Plätze verbessern können. Nächstes Jahr will ich die Top Ten angreifen.“

Damit sich die lange Reise nach Irland auch lohnt, wird der Schleizer an diesem Wochenende einen weiteren Driftwettbewerb auf der Insel fahren. „Ein Kontrahent hat uns eingeladen. Driften ist in Irland eine große Nummer, sodass ich nicht lange überlegen musste.“