Oliver Nowak über das Schweigen von Martina Schweinsburg.

Ulrich Sichardt kratzt mit seiner Kritik am Artikel "Krankenhaus Schleiz ist auf Corona-Fälle vorbereitet" an einem zentralen Punkt in der Diskussion über das Schleizer Krankenhaus: Den fehlenden Informationen. In der Regel spare ich auch nicht mit Kritik an der Landkreisverwaltung des Saale-Orla-Kreises. Aber in diesem Fall muss ich sie in Schutz nehmen.

Denn Martina Schweinsburg, die Greizer Landrätin und Aufsichtsratschefin der Krankenhäuser in Greiz und Schleiz, gibt so gut wie gar keine Informationen preis, wenn es um das Schleizer Krankenhaus geht. Weder gegenüber dieser Zeitung – die immer noch auf die Beantwortung von rund 20 Fragen wartet – noch gegenüber ihrem Amtskollegen Thomas Fügmann (CDU), dem Landrat des Saale-Orla-Kreises.

Allzu oft wird Fügmann gerade wegen seiner Zugehörigkeit zur CDU unterstellt, er gehe mit Martina Schweinsburg nicht hart genug ins Gericht. Allerdings verkennen dabei wohl die meisten, dass Fügmann mehr Verwaltungsmensch ist, als Parteisoldat. Gute Beispiele dafür sind, dass er als Oberhaupt der Landkreisverwaltung mehr als einen Kampf im Kreistag gegenüber den Vorschlägen der CDU-Fraktion ausgefochten hat. Bezüglich des Schleizer Krankenhauses wurde seine übergeordnete Rolle als Verwaltungschef deutlich, als er in einer Pressemitteilung öffentlich die Einrichtung einer Isolierstation forderte. Das würde ein Parteisoldat, der mit seiner Amtskollegin noch offen reden könnte, niemals tun.