Uwe Lange zu den Demonstrationen für das Schleizer Krankenhaus

Heute vor einer Woche auf dem Schleizer Neumarkt, vorgestern vor dem Landratsamt in Greiz – das Wohl und Wehe des Krankenhauses in der Kreisstadt beschäftigt die Menschen auf der Straße schon heftig. Lautstark machen sie ihrem Ärger über die gegenwärtige Situation Luft. Tragen Transparente, wo unter anderem drauf zu lesen ist: „Es schweinst zum Himmel!“ Stellen Fragen wie: Wo bleibt der Mensch? Wo bleibt das Sanierungskonzept? Werden Geschäfte mit Patienten gemacht? Und für über „Lebensqualität im ländlichen Raum“ faselnde Politiker haben sie mittlerweile nicht mal mehr ein Kopfschütteln übrig.

Ob der Protest von der Straße was bringt? Oder „machen die dort oben doch sowieso was sie wollen?“ Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Im Fall der Fälle sprechen wir aber auch von Menschenleben, die in Gefahr geraten können. Nämlich dann, wenn es jemand mal nicht mehr geschafft hat in die Notaufnahme, auf die Intensivstation – ganz einfach, weil er nicht besonders zentral wohnt, das nächste Krankenhaus 35 Kilometer und mehr entfernt ist. Und die „Trumpfkarte“ Rettungshubschrauber sticht in solch einem Fall ja auch nicht immer.

Allen Aktivisten „pro Krankenhaus Schleiz“ kann man nur jede Menge Stehvermögen wünschen, dranbleiben und den Finger immer wieder in die bewusste „Wunde“ legen. Das nächste Kapitel in besagtem „Trauerspiel“ gibt es wohl am Dienstag zur Sitzung des Greizer Kreistages. Angekündigt wurde, dass sich mehrere Tagesordnungspunkte mit der finanziellen Situation der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, zu der ja auch die Schleizer gehören, beschäftigen. Ob es im öffentlichen Teil der Sitzung möglicherweise Antworten geben wird?

Im Internet bin ich auf das Krankenhaus Havelberg gestoßen, das geschlossen und zum Seniorenheim werden soll. Interessant dabei: „Dass Menschen in Havelberg mit eingeschränkter Mobilität ohne großen Aufwand eine hochqualifizierte stationäre Versorgung in Anspruch nehmen können, wird ein kostenloser Shuttle-Service für Patient*innen und deren Angehörige vom Havelberger Standort zum Klinikum Kyritz und zurück eingerichtet“, war dort auch zu lesen.