Mielesdorf. Das Gotteshaus wurde am 16. November des Jahres 1719 geweiht. Lothar Degenkolb forschte zur Geschichte und schrieb die Chronik.

Mit einem Festgottesdienst wurde am Sonntag das Kirchenjubiläum in Mielesdorf gefeiert. Das Glockengeläut hatte die Einheimischen und ihre Gäste dazu eingeladen. Das Gotteshaus war am 16. November 1719 eingeweiht worden. Jetzt, 300 Jahre später, gedachte man diesem schönen Anlass mit besagtem Festgottesdienst. Mit vielen Leuten gut besucht, zeigte sich die Kirche zudem festlich geschmückt.

Pfarrer Gero Erber, der die Predigt hielt, führte in diesem Rahmen auch den neuen Gemeindekirchenrat ein, segnete jeden einzeln. Als Bibelspruch zitierte der Geistliche: „Diene ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ Genauso dankte Gero Erber all denen, die sich in den vergangenen Jahren für die Kirchgemeinde eingesetzt hatten, sich ehrenamtlich engagierten. Ob mit Kirchendienst, mit Musik oder mit dem Aufschreiben der Chronik - jeder an seinem Platz. Ob in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder Zukunft, es sei wichtig, dass es Menschen gibt, die die Kirchgemeinde in ihrem Ort vertreten, Vorbild sind. Das Wort Gottes weitergeben und sich mit ihren Gaben und auch ihrer Zeit in den Dienst der Kirche stellen.

Der Mielesdorfer Posaunenchor bereicherte die Feier mit seinen klaren Klängen auf der Empore. Und die Gemeinde sang „Lobet den Herrn“. Zum gemeinsamen Kaffeetrinken wurde anschließend ins Bürgerhaus eingeladen.

Ein Blick zurück: Es war am 9. Februar 1710, als das obere Dorf und die Kirche brannten. Acht Jahre lang dauerte es, bis eine neue Kirche gebaut werden konnte – deren Bau damalige Landesherr, Graf Heinrich XI. Reuß jüngere Linie, in Auftrag gab und auch finanzierte. Die Kirchweih war am 16. November 1719, so ist es überliefert. Hatte das Gotteshaus zuerst zwei Emporen, wurde die obere bei der Renovierung Anfang des 19. Jahrhunderts zurück gebaut.

Eine Orgel wurde erst 1750 eingebaut. Durch Blitzschlag wurde diese 1919 zerstört. Die Orgel, die heute noch bespielt wird, stammt von Orgelbauer Popp aus Schleiz. Nach 1990 erhielt das Gotteshaus in Mielesdorf eine funkgesteuerte Turmuhr, später erhielt der Fußboden neue Platten – auch die Sitzbänke wurden erneuert. Pfarrer Gero Erber ist der 28. Pfarrer seit der Einweihung der Kirche, hat Lothar Degenkolb in seiner Chronik über die Mielesdorfer Kirche geschrieben.