Etwa 90 Prozent aller heute in der westlichen Welt konsumierten Produkte kommen aus Übersee.

Ob Jeans, Computer oder Lippenstifte, sie haben oft eine Schifffahrt um den ganzen Globus hinter sich. In Bangladesh genäht, in Kambodscha mit Knöpfen und Reißverschlüssen komplettiert, zahlen Näherinnen in überhitzten Fabriken den Preis für die Billigmode bei Filialisten in der westlichen Welt, veranschaulichte vor drei Jahren der Dokumentarfilm „Seeblind – Der wahre Preis der Frachtschifffahrt“ im Nachtprogramm der ARD. Doch nicht nur das: Allein die 15 größten Handelsschiffe der Welt stoßen nach Angaben des Naturschutzbundes Nabu pro Jahr so viele Schadstoffe aus wie 750 Millionen Autos. Über 90.000 Schiffe unterschiedlicher Größe sind auf den Weltmeeren unterwegs, so das Umweltbundesamt. Viele davon werden mit billigem Schweröl angetrieben. Auf Kosten der Umwelt.

Verbraucher haben es in der Hand. Während es bei Nahrungsmitteln immer mehr regionale Angebote im Handel gibt, haben Kunden mittlerweile auch die Möglichkeit bei der Mode auf regionale Kreisläufe zu setzen: In Plauen kreiert, in Schleiz entworfen, in Willersdorf genäht, in Plauen oder online verkauft. Das ist möglich und sichert Mitarbeitern von Luwitex den Lebensunterhalt. Außerdem spart es Schadstoffe.

Jedoch brauchen regionale Kreisläufe eine bessere Infrastruktur. Das fängt schon bei der Straße nach Willersdorf an.

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