Wählen kann anstrengend sein.

Wenn Stimmberechtigte vor der Landtagswahl am kommenden Sonntag auf Rat der Bürgerinitiative „Unser Wald bleibt stehen“ aus Löhma den Kandidatencheck beispielsweise auf abgeordnetenwatch.de machen, werden sie feststellen, dass fast alle der hiesigen Direktkandidaten in Sachen „Windkraft im Wald“ dem Mainstream folgen. Denn für Windräder im Wald zu sein, erhöht auf dem Lande die Wahlchancen nicht. Im Orlatal lehnen alle sechs Kandidaten Windkraft im Wald ab oder enthalten sich der Stimme, auch die Kandidaten jener Parteien der jetzigen Landesregierung, die erst den Weg für die rotblinkenden Stromerzeugertürme mit drehenden Rotoren im Thüringer Wald freimachten. Im Oberland ist Ralf Kalich (Linke) der einzige Kandidat, der ehrlich zur Politik seiner rot-rot-grünen Landesregierung steht und dafür ist. Mit Sabine Reichmann (Grüne) und Christel Werner (SPD) sind zwei Kandidatinnen der jetzigen Regierungsparteien gegen Windkraft im Wald. Sollte eine von ihnen gewählt werden, wäre es schön für die Menschen auf dem Land, wenn sie ihre Meinung behalten und sich nicht dem Druck ihrer Fraktion beugen. Doch davon ist nicht auszugehen. Denn in den vergangenen Jahren leistete sich die rot-rot-grüne Koalition keinen Ausrutscher. Deshalb ist es für den Wähler, der sich vor der Stimmabgabe zum Thema informieren will, ratsamer, ­direkt in die Wahlprogramme der Parteien zu schauen.

Auch interessant