Heinersdorf. Ein neues Buch von Irene Zoch mit Erlebnissen aus ihrer Ostthüringer Wahlheimat ist erschienen.

Irene Zoch, lange Zeit in Heinersdorf wohnhaft und vor wenigen Monaten nach Leipzig gezogen, hat ein weiteres Buch veröffentlicht. Es ist ihre ganz persönliche Einladung zum Innehalten. Aber auch ein Lockruf, um nicht nur „en passant“ über unser Dasein gründlich nachzudenken.

Viele Erlebnisse, auch in ihrer langjährigen Wahlheimat Ostthüringen, verdichtete die Autorin mithilfe kreativ aufgeladener Verse zu einer innovativen Gedankenwelt, in der scheinbare Banalitäten zu tiefgründigen Inhalten mutierten. Bei einer genauen Durchsicht entdeckt der Leser unseren Alltag als permanente Form veredelter Lebensfreude, die bei oberflächlicher Betrachtung verborgen bleibt. Beispielsweise in den Lesemomenten, in denen die Feinheiten eines Küchentisches bei Freunden oder die himmlischen Speisen bei einem sonntäglichen Brunch zum Katalysator besonderer Situationen werden.

Bemerkenswert und zugleich beglückend sind die niedergeschriebenen Vernetzungen unseres Daseins mit den Schönheiten der Natur. Bewusst wurden inhaltliche Überschneidungen gesucht, mit reichlich Wortwitz festgehalten und damit offengelegt. Somit wuchsen selbst harmlose Kinderspiele am Teich im Reußischen Forst zu bleibenden Werten mit Tiefenschärfe. Ja, es ist die Zuversicht, welche zwischen den Zeilen bei der Literatin ungeahnte Kräfte freisetzte.

Antje Will, die mit vielen klugen Gedanken ausgestattete Tochter von Traude Triebel, einem Bad Lobensteiner Urgestein, resümierte: „Besonders geeignet für den Nachtisch, um mit heiteren Gedanken und Rückblicken an liebe und heitere Gegebenheiten den Tag zu beenden…“. Zugleich erkannte diese gut analysierende Mitbewohnerin in den Texten eine recht belebende sowie sinnstiftende „Zusammenstellung von Aphorismen, Bildern und kleinen Geschichten mit oft überraschenden Bezügen“.

Irene Zoch schaffte es, aus scheinbar trivialen Geschehnissen, menschlichen Erlebniswelten sowie gesellschaftlichen Ereignissen extrem viel Nachdenkliches mit positivem Grundtenor zu kredenzen. Fast schon prophetisch klingen ihre Worte wie „… der Bach, welcher durch den Druck des Schmelzwassers aus den Bergen über die Ufer tritt, ruft Situationen in unserer Gesellschaft hervor, in denen sich Menschen eine Stimme suchen“. Und ein Kirschbaum wird in dem Buch nach einer notwendigen Befreiung von hemmenden Beiwerk regelrecht zum Sinnbild des Wesentlichen. Unsere physische und psychische Gesundheit gehört zum Hauptgut des Menschen. So sieht es auch Regine Mösch aus Ebersdorf, die ihre Eindrücke so zusammen fasst: „Ein erfreuliches Buch. Die Kleintexte las ich schon alle. Da kann man lange nachdenken, grübeln, miterleben – Dankeschön“.