Volkmannsdorf. Pfarrstelle hier bereits im vierten Jahr vakant. Gottesdienst heute in eigener Regie organisiert. Klaus Herden und Siegfried Wetzel unterstützen.

Der Gottesdienst am Heiligen Abend ist ein wichtiges Datum im alljährlichen Kirchenkalender - heute Nachmittag beziehungsweise am frühen Abend werden sie bestimmt wieder gut gefüllt sein, die Gotteshäuser nicht nur hier bei uns im Schleizer Oberland. „Da kommen neben den Gemeindegliedern immer auch Menschen, die nicht direkt in der Kirche sind. Zudem wirken an unserem Krippenspiel Kinder mit, die nicht getauft sind. Und da sind eben deren Eltern im Publikum, weil sie sich den Auftritt ihrer Sprösslinge nicht entgehen lassen wollen. Wir finden das sehr schön“, betonte gestern Helga Wohlfahrt im Altarraum der Kirche Sankt Hubertus in Volkmannsdorf. Hier beginnt der Gottesdienst zum Heiligen Abend heute um 15.30 Uhr – dem Anlass Rechnung tragend, natürlich mit Krippenspiel.

Besonders aber an Volkmannsdorf ist, dass hier die Pfarrstelle nun schon im vierten Jahr vakant, also unbesetzt ist. Dass faktisch engagierte Mitglieder des Gemeindekirchenrates – an dessen Spitze eben Helga Wohlfahrt steht – das kirchliche Leben im Ort aufrecht erhalten. Klar gibt es Unterstützung vom Kirchenkreis, hält Pfarrer Hans-Peter Kopitzsch diesen oder jenen Gottesdienst. Aber, um mal im weihnachtlichen Sprachgebrauch zu bleiben, die Neubesetzung der Pfarrstelle im kommenden Jahr wäre bestimmt das schönste Geschenk, das man Helga Wohlfahrt und ihren Mitstreitern machen könnte. Schließlich geht es ja bei „Seelsorge vor Ort“ nicht nur um die Organisation und Durchführung von Gottesdiensten – gerade im ländlichen Raum, dürfte das Aufgabenspektrum eines Pfarrers sicher wesentlich breiter gefasst sein.

Helga Wohlfahrt steht hier an der Orgel, die heute im Rahmen des Gottesdienstes von Siegfried Wetzel gespielt wird.
Helga Wohlfahrt steht hier an der Orgel, die heute im Rahmen des Gottesdienstes von Siegfried Wetzel gespielt wird. © OTZ | Uwe Lange

Doch zurück zum Gottesdienst am Heiligen Abend: „Hinter diesem Termin steht oftmals ein großes Fragezeichen. Das heißt konkret, dass wir uns selbst um einen Pfarrer und um einen Organisten kümmern müssen. Wie es dieses Jahr der Fall war“, berichtete die Volkmannsdorferin gestern. Pfarrer Kopitzsch, der diesen wichtigen Gottesdienst 2018 in Sankt Hubertus bestritt, ist wohl anderweitig im Einsatz. Christiane Pasold, bis zur Neuwahl in diesem Herbst führte sie den Gemeindekirchenrat, hatte die Idee, Klaus Herden – seines Zeichens Pfarrer im Ruhestand aus Schöndorf – und Siegfried Wetzel aus Möschlitz um Unterstützung zu bitten. „Und es haben beide zugesagt. Zu Siegfried Wetzel sollte man wissen, dass er in diesem Jahr bereits das dritte Mal bei uns am Heiligen Abend an der Orgel sitzt“, freute sich Helga Wohlfahrt. Zweimal war Klaus Herden bisher bereits vor Ort, um mit den Mitwirkenden den Ablauf des Gottesdienstes heute zu besprechen. „Es gehört mit zu den schönsten Diensten eines Pfarrers, am Heiligen Abend die Botschaft der Geburt Christi zu verkünden“, freute er sich schon im Vorfeld auf seine Aufgabe.

Recht eindrucksvoll ist er, der Weihnachtsbaum, der den Altarraum von Sankt Hubertus schmückt. Eric Fröhlich stellte die Fichte zur Verfügung.
Recht eindrucksvoll ist er, der Weihnachtsbaum, der den Altarraum von Sankt Hubertus schmückt. Eric Fröhlich stellte die Fichte zur Verfügung. © OTZ | Uwe Lange

Recht eindrucksvoll ist er, der Weihnachtsbaum, der den Altarraum von Sankt Hubertus schmückt. Wie zu erfahren war, wurde die Fichte von Eric Fröhlich zur Verfügung gestellt. Falko Pasold und Andreas Berger kümmerten sich ums Aufstellen und Schmücken. „Das machen sie nun auch schon seit über zehn Jahren“, wusste die Chefin des Gemeindekirchenrates. Mindestens bis Mitte Januar wird der Lichterbaum hier nun seinen Platz haben.

Wie bereits erwähnt, soll das Krippenspiel der Höhepunkt des Gottesdienstes heute sein. Drei Muttis aus dem Ort – Kristin Schwarz, Stefanie Walther und Tina Wöhrl – führen Regie. Gestern um 17 Uhr war dann Generalprobe für „Per Zeitmaschine nach Bethlehem“. Seit Mitte November wurde die Story einstudiert. Insgesamt 14 Kinder im Alter zwischen sechs und etwa 13 Jahren waren mit großem Eifer bei der Sache. Daumen drücken also, dass auch vor großem Publikum alles klappt.

Helga Wohlfahrt möchte den Gottesdienst heute auch nutzen, um einmal all jenen zu danken, die sich in den vergangenen zwölf Monaten für die Kirchgemeinde und für Sankt Hubertus engagiert haben.

Baulich ist das Gotteshaus ja soweit fit – die durch das Sturmtief „Eberhard“ am 10. März zur Hälfte abgebrochene Wetterfahne hoch oben, soll im Frühjahr durch ein Team der Firma Bennert repariert werden. Und den letzten Gottesdienst im alten Jahr hier gibt es am 29. Dezember ab 10.15 Uhr.