Oberzetzscha. Die Stiftung Denkmalschutz unterstützt allein in Thüringen 500 Objekte finanziell.

Vier Mal bereits hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Sanierungsmaßnahmen am Rittergut Oberzetzscha in Altenburg unterstützt. Nun erreicht Oberbürgermeister André Neumann (CDU) ein weiterer Fördervertrag über 10.000 Euro für konservatorische und restauratorische Maßnahmen am historischen Putz der Hauskapelle mit ihren Malereien.

Über 500 Objekte unterstützt

Das Rittergut aus dem 16. Jahrhundert gehört zu den über 500 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie Glücksspirale allein in Thüringen fördern konnte.

1567 ließ sich die Familie von Stange in Oberzetzscha ein Herrenhaus unter Einbeziehung eines ehemaligen Vorwerks errichten. Zum Rittergut gehörten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts der südlich vorgelagerte Wirtschaftshof, der Spitz-, Küchen- und Lustgarten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage stark verändert. Dennoch ist das Herrenhaus eines der wenigen weitgehend erhaltenen und daher besonders wertvollen Beispiele für den Wohnsitz eines Landadeligen im 16. Jahrhundert.

Mehrere saalartige Räume

Der langgestreckte Bau erhebt sich in zwei Geschossen auf einem querrechteckigen Grundriss. Während der schlicht gestaltete Westgiebel erhalten ist, ging der repräsentative geschweifte Schaugiebel, der über drei Geschosse reichte, verloren, wurde jedoch bei Instandsetzungsmaßnahmen 2004 rekonstruiert. Das Innere des Baus prägten mehrere saalartige Räume, eine kleine Treppenanlage und kleinere Nebenräume. Das Dachtragwerk stammt zum großen Teil aus dem Erbauungsjahr, im Erd- und Obergeschoss finden sich Holzdecken mit Unterzügen im Schiffskehlenprofil.

Kunsthistorisch bedeutsam

Heute ist das Herrenhaus wegen der in der Südostecke des Obergeschosses liegenden, reich ausgestatteten Bohlenstube, in der sich dekorative Wandmalereien mit Jagdszenen und Reiterdarstellungen sowie ornamentale Deckenfassungen aus der Renaissance erhalten haben, kunsthistorisch bedeutsam.