Altenburg. Im Anschluss an die Lesung soll über künstlerische Freiheit und Widerstand in der DDR diskutiert werden.

Am Freitag, 15. November, liest der Schriftsteller Utz Rachowski um 18 Uhr im Altenburger Kulturbundhaus, Brühl 2, aus seinem aktuellen Buch „Die Lichter, die wir selbst entzünden“. Musikalisch begleitet wird er von Andreas Schirneck.

Poesie ist politisch. Weil er eigene Gedichte und die seiner Freunde Reiner Kunze, Jürgen Fuchs und Wolf Biermann weitergibt, wird Utz Rachowski 1979 in der DDR zu über zwei Jahren Haft verurteilt. Das hindert ihn jedoch nicht daran, weiterzuschreiben. Bereits seit seiner Jugend beschreibt der Lyriker und Essayist wortgewandt, wie uns Geschichte im Großen und Kleinen, in Gesellschaft und Privatem beeinflusst. In seinen Texten verknüpft er Vergangenheit mit Gegenwart. Sein neuer Essayband vereint jene thematische Vielfalt in Form von Reden und Porträts. Erstmalig veröffentlicht Rachowski in „Die Lichter, die wir selbst entzünden“ auch Briefe, die er während seiner Haftzeit im Gefängnis schrieb.

Andreas Schirneck ist Folk-Musiker und einstiger Weggefährte der Klaus Renft Combo.

Im Anschluss an die Lesung sprechen Rachowski und Schirneck mit dem Publikum über künstlerische Freiheit und Widerstand in der DDR. Was wurde wie erlebt, was wird von der DDR erinnert und wie beeinflussen diese Erlebnisse und Erinnerungen die Gegenwart? Die Buchlesung ist Teil der vierteiligen Veranstaltungsreihe „Spuren suchen, Heimat finden“, die diesen Fragen nachgeht. Kooperationspartner sind die Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, der Heimatbund Thüringen und der Landesbeauftragte des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Jeweils angebunden an ein konkretes Thema und in Form von szenischen und musikalischen Lesungen blicken die Veranstalter auf Früher, den Weg ins Heute und in die Zukunft.

Der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt Interessierte zu der Veranstaltung ein, an die sich eine Diskussionsrunde anschließen wird.