Schmölln/Altkirchen.

Eigentlich sollte im Februar 2021 Einzug gefeiert werden in den beiden neuen Kindergärten am Altkirchener Freibad sowie am Schmöllner Kapsgraben. Doch bis jetzt erfolgte noch nicht einmal der symbolische erste Spatenstich.

Herr Schrade, warum geht es mit den beiden Kindergärten, die mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als freier Träger gebaut werden sollen, nicht voran?

Die AWO geht von 30 Jahren Abschreibedauer aus, wir von 50 Jahren. Wir kommen nicht überein. Deshalb werden wir jetzt in Frage kommende Varianten nochmals auf Wirtschaftlichkeit hin prüfen. Also Neubau in freier Trägerschaft, Neubau unter Regie der Stadt oder Neubau eines lokalen Bauträgers. Wenn wir das getan haben, können wir entscheiden, ob wir die beiden Kindergärten selbst bauen oder ob freie Trägerschaft weiter eine Rolle spielt.

Wird die AWO mit ihrer Alten-, Jugend- und Sozialhilfe gGmbH (AJS) weiter Partner der Stadt Schmölln sein können angesichts aktueller Vorwürfe von überzogenen Geschäftsführergehältern und Intransparenz der Führungsriege?

Die Redlichkeit der AJS steht in Frage. Das lässt uns in der Tat nicht unberührt. Was wir deshalb ebenfalls im Stadtrat klären müssen: Gibt es noch eine Mehrheit für diese Partnerschaft.

Die neuen Kindergärten sollten Anfang 2021 öffnen. Das ist ja wohl nicht mehr zu schaffen...

Ja, das stimmt. Entscheidend für uns ist aber, dass wir aktuell genug Betreuungsplätze in unseren Kindergärten haben. Ein Beschluss über die beiden Neubauten sollte in diesem Jahr fallen, für 2022 wäre dann die Eröffnung möglich. Dabei hat Altkirchen Priorität. Denn dort ist die Betriebserlaubnis in Gefahr auf Grund des baulichen Zustandes der Einrichtungen.