Schmölln. Andreas Berkner hat zur fast 100 Jahre alten Geschichte des Braunkohlebergbaus im Mitteldeutschen Bergbaurevier recherchiert und stellt seine Ergebnisse am 4. Oktober in Schmölln vor.

Am Dienstag, 4. Oktober, lädt der Bibliotheksförderverein alle Interessierten um 18.30 in die Stadtbibliothek Schmölln ein.

An diesem Abend dreht sich alles um die Geschichte des Braunkohlebergbaus. Andreas Berkner, in Windischleuba geboren, hat ein umfangreiches Buch geschrieben, in dem er die fast 100 Jahre alte Geschichte des Braunkohlebergbaus und der deshalb abgebaggerten Ortschaften im Mitteldeutschen Bergbaurevier akribisch und feinfühlig recherchierte.

Gerade im Altenburger Land hatte die Braunkohlegewinnung über Jahrzehnte eine enorme Bedeutung. Tausende Menschen arbeiteten über Generationen im Bergbau und der Folgeindustrie. Aber Andreas Berkner interessiert vor allem die Kehrseite: Umweltschäden und besonders die von der Landkarte verschwundenen Dörfer. In weniger als 100 Jahren Bergbau fielen 150 Orte dem Abbau zum Opfer – fast 54.000 Menschen verloren ihre Heimat. Dennoch wurde und wird bis heute kaum darüber geforscht oder gesprochen.

Es sei der große Verdienst des habilitierten Geographen Berkner, Leiter des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen, dass er darüber Daten sammelte, die es in dieser Form und Vollständigkeit nicht gebe, heißt es. Er befragte unter anderem Zeitzeugen, schreibt über eigene Erinnerungen, aber gibt ebenso Hoffnung, wenn er über die Chancen spricht, bergbaubedingte Schäden in der Natur rückgängig zu machen.

Der Bibliotheksförderverein Schmölln freut sich auf zahlreiche Besucher der Veranstaltung. Der Eintrittspreis beträgt 7 Euro. Das Buch „Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlerevier“ kann nach dem Vortrag auch erworben werden.