Vor allem kleinere Krankenhäuser kämpfen derzeit um ihre Existenz. Diese aufzugeben, wäre ein falsches Signal

Dass der Ärztemangel nicht nur in unserem Landkreis, sondern auch weit darüber hinaus ein ernstes Problem ist, sollte aufmerksame Zeitgenossen in Alarmstimmung versetzen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen sind immer weniger Mediziner bereit, am Wochenende und in der Nacht zu arbeiten, wollen am liebsten eine Teilzeitstelle. Das ist die so genannte Work-Life-Balance: Wenn das Gehalt von 25 oder 30 Stunden pro Woche ausreicht, wieso dann 40 oder mehr Stunden arbeiten? Nachvollziehbar ist das, ohne Zweifel.

Zum anderen sind Mediziner immer häufiger auch in anderen Berufen gefragt. Nur etwa jeder Zweite entscheidet sich nach dem Studium für eine Tätigkeit in der Patientenversorgung. Was bedeutet, dass trotz voller Universitäten immer weniger Mediziner in der Fläche zur Verfügung stehen. Immer drängender stellt sich die Frage, wie lange verhältnismäßig kleine Einrichtungen noch erhalten werden können. Die sind relativ machtlos, aus eigener Kraft etwas an den Verhältnissen zu ändern. Die Kooperation mit Leipzig ist da eine lobenswerte, kreative Idee.

Ändert sich aber nicht bald etwas an den Rahmenbedingungen, wird es in einigen Jahren nur in den Großstädten überhaupt noch Krankenhäuser geben. An dieser lebensgefährlichen Stelle zu sparen wäre ein fatales Signal in einem so reichen Land.