Mobiles Impfteam Gera I mit seinem ersten Einsatz vor Ort im Altenburger Land. Mehr als 100 Impfdosen im Gepäck.

Von Jana Borath

Hainichen. Im Pflegeheim Hainichen wird gegen Corona geimpft. Der Startschuss dafür fiel Punkt 10 Uhr morgens am Freitag, 8. Januar 2021. Silke Lorenz vom Pflegeteam des Hauses in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt war die erste, die sich gegen Covid 19 immunisieren ließ.

„Darüber musste ich wirklich nicht lange nachdenken“, sagt die Bornaerin, die seit vergangenem Jahr in diesem Pflegeheim arbeitet. „Die Impfung ist ein Stück Hoffnung im Kampf gegen die Pandemie“, sagt sie. Und: „Man kann ja nicht immer alles negativ sehen. Man muss auch etwas dazu beitragen, dass die Situation auch mal wieder besser wird.“

Mit mehr als 100 Impfdosen im Gepäck war das Mobile Impfteam Gera I in dem Gößnitzer Ortsteil angerückt. Auch für das Team war der Impfstart in Hainichen eine Premiere. „Es ist unser erster Einsatz“, erzählt Frank Ackermann. Er ist Internist in Greiz und hat sich freiwillig für die Arbeit im Mobilen Impfteam Gera gemeldet. Der Termin für den Einsatz im Altenburger Land erreichte ihn und seine Mitstreiter recht kurzfristig am Dienstag dieser Woche.

„Wir mussten ein bisschen umorganisieren“, so der Mediziner. Er arbeitet in einer Zweier-Praxis, am Freitag war er mit der Hälfte der Praxisbelegschaft im Pflegeheim Hainichen vor Ort. „Auch für uns ist diese Impfaktion das erste Mal“, bestätigten Doris Schmidt und Alexandra Lüthen vom medizinischen Fachpersonal.

Heimleiterin Kristin Heinig ist froh über den Impfstart in ihrem Haus. „Viele von unseren Mitarbeitern und Bewohnern haben darauf gewartet“, sagt sie. Alle zusammen haben schwere Wochen hinter sich, ein Infektionsausbruch musste gemeistert werden. Inzwischen sei das Haupthaus wieder coronafrei, die Belegschaft stabil. Im benachbarten Herrenhaus muss das noch geschafft werden. „Ein Hotspot sind wir jedenfalls nicht mehr“, ist Heinig erleichtert.

Die Entscheidung, sich gegen das Virus impfen zu lassen, traf jeder ganz frei. „Wir haben niemanden überzeugen wollen oder gar gedrängt“, betont Heinig. Aufgeklärt und informiert wurde indes viel. Die Resonanz auf das Impfangebot sei groß. „Nur wenige haben gewankt, sowohl aufseiten der Belegschaft als auch jener der Angehörigen.“

Bereit für den Start war das Pflegeheim noch vor dem Jahreswechsel. Dafür hatte die Belegschaft reichlich Vorarbeit leisten müssen. Unter anderem mussten ein Impfbeauftragter bestimmt sowie ein geeigneter Impfraum eingerichtet werden. Auch muss es medizinische Kühlmöglichkeiten für den Impfstoff vor Ort geben. Umfangreich ebenfalls der mehrseitige Anamnesebogen, der für jeden der 86 zu Pflegenden ausgefüllt werden musste. Hinzu kamen Einverständniserklärungen für die Corona-Impfung. All diese Daten mussten auch für alle knapp 100 Beschäftigten der Einrichtung in Hainichen erfasst werden.

Nach dem Impfstart am Freitag sehen sich die Hainichener und das Mobile Impfteam Gera I dann in drei Wochen wieder: zum zweiten Impftermin gegen das Coronavirus.