Mehr als 30 Kinder entwickeln Kulturideen für Dobitschen

Kathleen Niendorf
| Lesedauer: 4 Minuten
Die erste Tanzgruppe eröffnete den Abend mit dem Tanz nach der Viewpoints-Technik.

Die erste Tanzgruppe eröffnete den Abend mit dem Tanz nach der Viewpoints-Technik.

Foto: Kathleen Niendorf

Dobitschen.  Förderprogramm der Kulturstiftung des Bundes ermöglicht eine kreative Ferienfreizeit auf dem Land.

Während der Osterferien entwickelten das Theater Altenburg-Gera, der Tanzraum Altenburg und die Musikschule Altenburger Land erstmals gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Dobitschen und der Nachbarschaft in der Schule Dobitschen ein besonderes Kulturprogramm, welches aktuelle Themen des Ortes aufgreifen sollte.

Kinder und Jugendliche durften sich kreativ ausleben

Unter dem Motto „Dobitschen, da geht was! Aber was?“ sollte so ein etwas anderer Austausch über Ideen entstehen, wie Schule und Dorf zukünftig gemeinsam Kultur gestalten können. „Die Projekte fanden von Dienstag bis Freitag statt. Wegen dem Osterfeiertag am Montag war es eine kurze Projektwoche, aber dafür eine prall gefüllte. Für die Kinder ist es wunderbar, dass sie eine derartige Ferienwoche erleben durften.“, resümiert Luise Krischke, Projektleitung „Der fliegende Salon“.

Die öffentliche Abschlusspräsentation der vier Projektgruppen fand am 14. April im Landgasthof Dobitschen statt. Alle mitwirkenden Akteure präsentierten dabei ihre Ergebnisse stolz einem breiten Publikum, oft war das die eigene Familie. Der Landgasthof war bis auf den letzten Platz gefüllt. Dabei war die Aufregung aller deutlich spürbar.

Im Anschluss an die Präsentation gab es die Möglichkeit, über die gemeinsamen Erlebnisse der zurückliegenden Projektwoche zu sprechen. Mit der Frage, wie es allen Beteiligten gefallen hat und was man sich für die Zukunft wünscht, endete der Abend.

„Dieses Angebot wurde im Rahmen des Projektes ‘Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land’ ermöglicht, das gefördert wird durch Trafo – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch die Thüringer Staatskanzlei“, erläutert Luise Krischke. „Die Dobitschener Vereine haben sich bei dem Projekt mit der Mittagsversorgung abgewechselt. So konnten die mitwirkenden Kinder und Jugendlichen mittags etwas frisch gekochtes oder auch etwas vom Grill essen. Das ist wunderbar“, freut sich die Projektleiterin.

Gruppenwechsel innerhalb der Ferienwoche war möglich

Insgesamt gab es vier Gruppen, aus denen die Kinder und Jugendlichen wählen konnten. Dazu gehörte eine Musikgruppe, eine Trommelgruppe und eine Tanz- sowie eine Theatergruppe. „Wer dennoch festgestellt hat, dass ihm eher das Trommeln, statt dem Tanzen liegt, durfte natürlich noch einmal wechseln.“, betont Luise Krischke. „Keiner wurde zu etwas gezwungen. Schön war auch, dass alle Kinder und Jugendlichen dabei geblieben sind. Oft hat man nach ein paar Tagen eine gewisse Fluktuation, die gab es aber überhaupt nicht.“

Jeden Tag von 10 Uhr bis 16 Uhr probten die Mitwirkenden gemeinsam und entwickelten ihr Bühnenprogramm.

Bei der Abschlusspräsentation waren ausnahmslos alle begeistert von den entstandenen künstlerischen Darbietungen.

„Wir hatten mehr als 30 Kinder in der Anmeldung und die haben sich alle ganz toll eingebracht.“

So präsentierte die erste Gruppe, welche den Abend eröffnete, eine spezielle Tanzart nach der Viewpoints-Technik. Das ist ein Improvisations- und Wahrnehmungstraining, welches einmal eine ganz andere Herangehensweise an einen Gruppentanz darstellt.

Hintergründe und Informationen zum Trafo-Projekt

Mit Trafo hat die Kulturstiftung des Bundes ein Programm initiiert, das ländliche Regionen Deutschland dabei unterstützt, ihre Kulturinstitutionen für neue Aufgaben zu öffnen. Die beteiligten Museen, Theater, Musikschulen und Kulturzentren reagieren auf gesellschaftliche Herausforderungen in ihrer Region und entwickeln ein neues Selbstverständnis. Sie ermöglichen Begegnungsorte, öffnen ihr Programm und ihre Räume für die Inhalte Dritter. Sie schaffen Gelegenheiten für den Austausch und die Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Kulturakteuren und ehrenamtlichen Initiativen. Und sie richten den Blick auf die Anliegen der Menschen in ihrer Region.

Das Projekt Trafo soll somit langfristig dazu beitragen, die Bedeutung der Kultur in der öffentlichen Wahrnehmung und die kulturpolitischen Strukturen in den Kommunen und Landkreisen maßgeblich zu stärken.

Weitere Informationen und Hintergründe gibt es im Internet auf der Seite www.trafo-programm.de