Altenburg. Europaparlamentarier Reinhard Bütikofer (Grüne) zu Gast in Altenburg.
Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 25 Millionen Menschen von Zwangsarbeit betroffen. Dem Thema widmet sich seit Freitag mit „Zwangsarbeit Heute“ eine Fotoausstellung im Grünen Salon in Altenburg.
Im Juni letzten Jahres hat das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet, in der Kommissions-Präsidentin von der Leyen aufgefordert wird, ein Importverbot für Produkte aus Zwangsarbeit einzuführen.
„Man kann bei Zwangsarbeit auch von moderner Sklaverei sprechen. Weltweit sind nach Schätzungen bis zu 40 Millionen Menschen davon betroffen“, berichtete Europaparlamentarier Reinhard Bütikofer (Grüne), der der Vernissage beiwohnte. Ob Knechtschaft im illegalen Bergbau im brasilianischen Amazonasgebiet oder die schlimmen Formen der Kinderarbeit im Kobaltabbau in der Republik Kongo – die 20 Bilder der Schau regen an, hart gegen derlei menschenfeindliche Arbeitsbedingungen vorzugehen. Bütikofer erwähnte auch staatlich betriebene Zwangsarbeit. Beispielsweise in China, wo Mitglieder der muslimischen Minderheit der Uiguren in Umerziehungslagern Zwangsarbeit leisten müssen. Zuhörerin Ines aus Altenburg zweifelte indes an der Einsicht der Konsumenten, auf Billigprodukte zu verzichten, die durch Zwangsarbeit auf den Markt kommen: „Letztlich wird die Hose oder das T-Shirts dort gekauft, wo es am billigsten ist.“
„Wir sorgen im Europaparlament dafür, dass möglichst noch vor der Wahl ein Gesetz gegen Zwangsarbeit beschlossen wird“, resümierte schließlich noch der Politiker Reinhard Bütikofer, der seit 2009 dem Europäischen Parlament angehört.