Altenburg. Kreistagsfraktion kritisiert Informationspolitik des Landratsamtes als Bauherrin der Sanierung dieses Hauses.
Die Kreistagsfraktion der Regionalen kritisiert die Informationspolitik des Landkreises zur Sanierung und Restaurierung des Lindenau-Museums in Altenburg und fordert einen Architekturwettbewerb.
„Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, von Bund und Land 48 Millionen Euro zu erhalten für die Sanierung des Lindenau-Museums“, schreibt Christine Helbig im Namen der Kreistagsmitglieder ihrer Fraktion. Das Geld sei für die kulturelle Infrastruktur, die dem gesamten Landkreis zugutekomme.
Nach einer ersten Planungsphase wurde die Öffentlichkeit Ende September 2021 durch die Medien über einen Um- und Anbau informiert. Allerdings: Nur wenige Tage später, am 6. Oktober, habe den Kreisräten die Beschlussvorlage vorgelegen, um deren Zustimmung gebeten worden sei, „um das gesteckte Ziel einer Wiedereröffnung des Lindenau-Museums in 2026 nicht aus den Augen zu verlieren“, wie es heißt.
Helbig: „Jedoch fehlte es im Vorhinein an detaillierten Informationen zum damaligen Planungsstand der Maßnahme, so dass es erst an diesem Tag zu Nachfragen kommen konnte, die vor allem dem beabsichtigten Anbau an das Museum galten. Erst in einer Informationsveranstaltung am 29. November 2021 erhielten auch wenige Kreistagsmitglieder die Möglichkeit, sich über den damaligen Sachstand zu informieren.“
Die Regionalen kritisieren: Diese Veranstaltung hätte vor dem Kreistag im Oktober stattfinden müssen. Einmal mehr zeige dieses Beispiel eine – mit gutem Willen gesehen – misslungene Informationsweitergabe des Landratsamtes an den Kreistag. „In der Informationsveranstaltung erläuterten Experten sehr schlüssig, dass für die heute notwendigen Funktionen eines Museums der vorhandene Platz im Gebäude nicht ausreicht und deshalb ein Anbau nötig wird. So wie keiner der Anwesenden zu dieser Veranstaltung stellen auch wir diese Bilanz nicht in Frage“, so die Regionalen weiter. Ihnen stelle sich aber die Frage, wie man für diesen Anbau eine Treppenanlage opfern könne, die aus ihrer Sicht untrennbar mit dem Gebäude verbunden sei. Diese Treppenanlage verbinde das Museum mit der Stadt, denn sie richte sich in die Wettiner Straße und ist Teil des Ganzen.
Die Fragen, die die Regionalen bewegen: Wie realistisch ist es, dass die 48 Millionen Euro Fördermittel ausreichen für Sanierung und Anbau? Warum wurde zu dem Zeitpunkt, als die Notwendigkeit eines Anbaus feststand, kein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen, um zwischen mehreren Vorschlägen abwägen zu können? Die Kreistagsfraktion fordert nun, dass ein solcher Wettbewerb nachgeholt wird.