Rund um den Thüringer Dialekt

Wolfgang Riedel
| Lesedauer: 2 Minuten
Filmemacher Gerald Backhaus (re.) im Gespräch mit Mitgliedern des Altenburger Folkloreensembles und Gästen der Kinoveranstaltung.

Filmemacher Gerald Backhaus (re.) im Gespräch mit Mitgliedern des Altenburger Folkloreensembles und Gästen der Kinoveranstaltung.

Foto: Wolfgang Riedel

Altenburg.  Film von Gerald Backhaus und Auftritt des Altenburger Folkloreensembles im Capitol Altenburg

Unter dem Titel „Thüringen, Deine Sprache“ sahen am Montag, dem 17. Februar 2020, bis zu 180 Zuschauer im Altenburger Kino Capitol einen Film von Regisseur Gerald Backhaus, in dem quer durch Thüringen Bürger zu Wort kommen, die ihrer Mundart treu geblieben sind.

Doch vorher stimmten auf der Bühne einige Mitglieder des Altenburger Folkloreensembles um Volker Kibisch mit einem Wörterspiel in thüringisch-obersächsischem Dialekt auf das Filmerlebnis ein. „War wietend is, dar kimmt in Wulle, de Loden nennt mar langes Haar, un mit dan Wort Gemeendebulle meent mar`n Barchermeester gar“, hieß es schon mal bei Folklore-Gerd. Und im Film hieß es unter anderem mit Sicht auf den ilmthüringischen Dialekt: „Die Weimarer sind die A-Leute, weil sie `a` statt ‚aber` oder ‚auch’ sagen.“

Regisseur Backhaus besuchte mit seinem Kamerateam auch den Ruhlaer Mundartstammtisch mit Rühler Mundarttheater und einen Kindergarten in Rauenstein bei Sonneberg, in dem die Mundart mit zum regelmäßigen Sprachgebrauch gehört. Im Film zu sehen ist auch das Altenburger Folkloreensemble, das mit Dialektszenerien zu sehen war.

Für Zuschauerin Jutta Heske wurde die Veranstaltung zu einer Art Lehrstunde. „Ich habe einen Schwager aus der Nähe von Hildburghausen. Dort spricht man noch reichlich in der Mundart. Um den nun noch besser verstehen zu können, wollte ich diesen Film unbedingt sehen“, so die Gößnitzerin. Auch die Altenburgerinnen Gudrun und Birgit lobten Regisseur Backhaus, der mit seinem Film intensiv für den Erhalt der Thüringer Mundart mitwirkt.

Gerald Backhaus hat den vom Herbst 2018 bis zum Frühjahr 2019 gedrehten Film bisher schon 25 Mal vorgeführt. In Ilmenau lernte er Heimatforscher kennen, die in Brasilien auf Spurensuche nach ihren ausgewanderten Ahnen gehen wollten. Gemeinsam machte sich Backhaus mit ihnen auf den Weg. „Spannung pur. Denn die ursprünglichen Thüringer in 5. und 6. Generation sprechen in der Tat noch Dialekt“ Im nächsten Film von Backhaus wird eventuell demnächst das Sächsische in den Fokus genommen.