Schmölln. Drei Fragen an Schmöllns Bürgermeister Sven Schrade über Lockdown-Folgen für Einzelhändler und wie die Stadtverwaltung helfen kann.

Der zweite Lockdown 2020, der am 16. Dezember begann, trifft erneut Einzelhändler und Inhaber kleiner Geschäfte hart. Schmöllns Bürgermeister Sven Schrade (SPD) über drohende Ladenschließungen und eine mögliche Verödung des Stadtzentrums.

Herr Schrade, der zweite Lockdown trifft erneut die Einzelhändler in Schmölln, auch die hiesige Reisebüro-Branche leidet seit März massiv. Gibt es bereits Anzeichen, dass Inhaber durch die wochenlange Schließung ihr Geschäft aufgeben müssen?

Wir haben bisher noch keine Anzeichen dafür erhalten; zumindest keine im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Lockdown. Und wir hoffen, dass das auch so bleibt.

Welche Maßnahmen kann und wird die Stadt ergreifen, um möglichen Geschäftsschließungen entgegen zu wirken?

Wir haben eine Unternehmensbefragung gestartet, um zu erfahren, wo der Schuh drückt und in welcher Form die Stadtverwaltung helfen könnten. Diese Umfrage läuft noch bis Ende Januar 2021. An einer kleinen Stellschraube haben wir bereits gedreht: Anteilig werden den Inhabern Sondernutzungsgebühren erlassen. Das wollen wir unkompliziert umsetzen. Auch kann die Stadt bei der Beantragung von finanziellen Hilfen unterstützen. Beispielsweise über unsere Wirtschaftsförderung oder indem wir den Kontakt zur Thüringer Aufbaubank herstellen. Das haben wir bereits im ersten Lockdown so praktiziert.

Wie viele freie Ladenfläche gibt es aktuell im Schmöllner Stadtzentrum?

Das kann man schwer sagen. Grob geschätzt sind aktuell zehn Ladengeschäfte im Schmöllner Stadtzentrum frei. Auf Anfrage helfen wir gerne bei der Vermittlung neuer Nutzer. Unsere Erfahrungen sagen aber auch, dass die jeweiligen Eigentümer der Immobilien die Sache recht gut selbst handhaben. Unabhängig davon kann ich darüber informieren, dass die Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH nach der Unterzeichnung eines Gaskonzessionsvertages mit der Stadt Schmölln in den kommenden Wochen ein eigenes Büro auf dem Schmöllner Markt eröffnen wird.