Altenburg/Gößnitz. Der in Gößnitz lebende Musiker schreibt auch Bücher.

Wer ihm dabei zusieht, wie er die Trost-Orgel in der Altenburger Schlosskirche spielt, wird es kaum glauben, der in Gößnitz lebende Felix Friedrich feiert am Sonnabend, 25. Januar, seinen 75. Geburtstag.

Das Orgelspiel hat den langjährigen Schlossorganisten offenbar jung gehalten. Auch 2020 ist sein Terminkalender wieder gut gefüllt. Zahlreiche Konzerte stehen bevor und am 30. August beginnt unter seiner Leitung die mittlerweile 30. Orgelakademie. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat sich die Thüringische Orgelakademie einen herausragenden Platz unter den gleichartigen Lehrveranstaltungen in Deutschland erobert.

Im Mittelpunkt der Thüringischen Orgelakademie steht der reichhaltige Schatz an historischen Orgeln im Stammland der weit verzweigten Bachfamilie, in Thüringen.

Auch in diesem Jahr ist Felix Friedrich Intendant dieser Veranstaltung. Der Schloss- und Kulturbetrieb Residenzschloss Altenburg ist übrigens der Veranstalter der 30. Thüringischen Orgelakademie, bei der er außerdem auch als Dozent neben Ludger Lohmann aus Stuttgart und Gewandhausorganist Michael Schönheit mitwirkt.

Restaurierung der Trost-Orgel durchgesetzt

Die Verdienste des Musikwissenschaftlers, der mit einer Arbeit über den Orgelbauer Trost promovierte, reichen weit über seine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland hinaus. So ist es maßgeblich seinem Engagement zu verdanken, dass die berühmte Trost-Orgel in der Schlosskirche gut erhalten ist. Gegen Widerstände setzte er in den 70er-Jahren deren Restaurierung durch.

Felix Friedrich leistete und leistet wichtige Beiträge zur kulturellen Vielfalt der Stadt Altenburg. In Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens hat er zahlreiche Ehrungen und Preise erhalten. 2006 wurde dem Jubilar der Kulturpreis der Stadt verliehen.

Nicht nur wissenschaftliche Arbeiten, sondern auch Heiteres

Organist Felix Friedrich schreibt darüber hinaus – und zwar nicht nur wissenschaftliche Arbeiten, etwa zum Orgelbau. Seit einiger Zeit gibt er Konzerte unter dem Motto „Heiteres um die Orgel“, bei der er auch Geschichten erzählt. Ein Verleger fragte ihn schließlich, ob er nicht einige der Anekdoten aufschreiben will. Felix Friedrich versuchte es und wie sich herausstellte, liegt es ihm, Erlebnisse locker und amüsant zu schildern.

Ein Beispiel ist sein Buch „Ertönet, ihr Pfeifen“. Der Organist erzählt darin nicht nur über Erlebnisse etwa im Geraer Konzertsaal, an der Trost-Orgel in Waltershausen sowie im Eisenacher Bachhaus. Auch Ungewöhnliches weiß er zu berichten. Dazu gehört, warum die Titanic-Orgel nicht mit untergegangen ist. „Weil sie nicht rechtzeitig fertig geworden ist. Sie sollte nachgeliefert werden“, erzählt er. Die Orgel wird vom Landesmuseum Karlsruhe in der Außenstelle in Bruchsal aufbewahrt. Gespielt hat Felix Friedrich sie aber nicht – es ist ein Musikautomat.

„Ertönet, ihr Pfeifen“ ist nicht nur ein Buch, sondern es gehört auch eine CD dazu. Darauf sind Aufnahmen zu finden, die bei Friedrichs Konzertreisen etwa in den USA, Dänemark oder Österreich entstanden sind.