Gößnitz. Collegium Instrumentale bietet Zuhörern eine unterhaltsame Matinee in Gößnitz.
Nach langer Corona-Pause konnte sich das Gößnitzer Collegium Instrumentale wieder einmal in einer sonntäglichen Matinee präsentieren. Viele Freunde des Collegiums waren der Einladung gefolgt und erlebten ein ansprechendes und vielfältiges Programm.
Einige werden sich vielleicht gefragt haben, was es mit dem Titel Collegium Instrumentale auf sich hat und warum dieser Klangkörper nicht einfach als Kammerorchester bezeichnet wird. Nun, diese Vereinigung von aktiven und musikliebenden Laien hat eine große Tradition, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Auch Johann Sebastian Bach leitete in Leipzig eine ganz ähnlich strukturierte Musikervereinigung, in der sich musikbegeisterte Studenten und Bürger regelmäßig zusammenfanden und in Konzerten auftraten. Profimusiker wurden nur vereinzelt zur Verstärkung hinzugezogen. Dabei stand stets die Freude am gemeinsamen Musizieren, am Entdecken von Kompositionen aus Vergangenheit und Gegenwart im Mittelpunkt.
Beachtenswerte Leistung
Diese Freude an der kollegialen Musik steht auch allen Mitgliedern des Gößnitzer Ensembles auf der Stirn geschrieben, denn Jung und Alt findet sich regelmäßig zu intensiven Proben zusammen. Dabei geht es in den Proben oft nicht nur locker, sondern auch sehr konzentriert zu, denn die Aufführung eines Concerto grosso von Arcangelo Corelli oder eines Konzertes von Georg Philipp Telemann oder eines Concertinos von Giovanni B. Pergolesi erfordert schon ein erhebliches Maß an Gestaltungskraft und präzisem Kommunizieren im Orchester.
Dank der engagierten Leitung von Robert Klein konnte das Collegium Instrumentale mit einer beachtenswerten Leistung in dieser Matinee aufwarten. Sowohl in der Intonation als auch im Zusammenspiel lief alles sehr gut und fast routiniert. Insofern kann Gößnitz recht stolz auf dieses Ensemble sein.
Solistische Einlagen
Das Programm wurde aufgelockert durch diverse solistische Leistungen von Mitgliedern des Collegium Instrumentale und Pädagogen der Musikschule des Altenburger Landes. Die Geigerinnen Helgard Gerste und Ursel Seidel boten zusammen mit Holger Runge an der Viola und Irina Stark an Cembalo und. Klavier neben barocken Musiktiteln ein klangschönes Präludium von Dmitri Schostakowitsch dar.
Elegant, aber auch sehr präzise und klangschön ließ Bettina Model, Violine, vereint mit Holger Runge, Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Günther Raphael erklingen. Aufhorchen ließ ebenfalls eine opulente Polonaise von Le Beau mit Holger Runge.
Mächtig gewaltig baute sich das Thema aus Sergej Rachmaninovs zweitem Klavierkonzert im vierhändigen Klavierduett von Irmtraut Friedrich und Irina Stark auf. Einen beschwingt und heiteren Akzent setzten Cornelia Breinl und Juliane Schmauch mit Klarinettenmusik von Mendelssohn Bartholdy und einem Swing sowie einem Blues von Heinz Both.
Virtuos und sehr eindrucksvoll rundeten Kim Winter, Violine und Robert Klein am Klavier mit einem Satz aus der Violinsonate op. 8 Nr. 1 von Edward Grieg am Ende das mit viel Beifall belohnte Konzert ab.
Vielleicht könnte daraus eine Tradition erwachsen, künftig derartige Matineen im Schulzentrum Gößnitz anzubieten.