Stadtroda. Ein privat initiiertes Forum nahmen viele Stadtrodaer zum Anlass, sich einzubringen.

Über zweieinhalb Stunden dauerte am Dienstagabend die Runde im Stadtrodaer Rathaus. Michael Fuß, der im Sommer 2018 von Halle nach Stadtroda gezogen war, hatte mit seiner Einladung „Hat Stadtroda eine Zukunft als Kleinstadt?“ neugierig gemacht. Im Vorfeld erreichten ihn Zusagen von acht bis zehn Leuten. Es kamen aber viel mehr – anfänglich waren es 25. Der Gastgeber musste sein inhaltliches Konzept spontan umstellen, „eigentlich wollte ich viel mehr die Besucher zu Wort kommen lassen, dazu war aber die Gruppe zu groß.“

Beginn war 18.45 Uhr. Fuß hatte ein Puffer eingeplant, „deshalb die unrunde Startzeit. Ich hatte gedacht, dass die letzten um 19 Uhr da sind.“ Doch das Interesse sorgte für eine kaum für möglich gehaltene Pünktlichkeit. Um 18.46 Uhr ging es los.

Als Probleme in der Stadt Stadtroda hatten die Teilnehmer zu Beginn vor allem die Themen Innenstadt/fehlendes Gewerbe, die Baulücken/Sanierung und den Tourismus/Kultur/Aktivitäten herausgestellt. Danach fragte Michael Fuß nach den Potenzialen Stadtrodas. Da fielen die Stichworte Infrastruktur, vorhandener Platz und Sehenswürdigkeiten Der Start verlief mit viel Theorie. Fuß versuchte die Teilnehmer zum Mitmachen zu animieren. Auf die Karten, die in der Mitte lagen, sollten sie Antworten auf bestimmte Fragen schreiben. Bei einigen Besuchern stieß dieser Teil der Veranstaltung auf Zweifel. Mancheiner verließ vorzeitig die Runde. Kurz vor halb acht verabschiedeten sich gleich vier Vertreter einer politischen Fraktion – sie mussten zur Fraktionssitzung.

Übrig blieben 15 Personen. Dieser harte Kern erarbeitete zusammen mit Michael Fuß drei Ideen, die man in der nächsten Zeit in Stadtroda umsetzen möchte. Die meisten Punkte bekam dabei ein Kunst- und Kulturprojekt. Über ein Bildhauer-Symposium im Stadtzentrum wurde gesprochen. Die Teilnehmer favorisierten auch schon einen möglichen Ort: einen Teil der Parkplätze an der Roda unterhalb des Töpferberges. „Diese Fläche wäre etwas abseits vom Verkehr, aber dennoch zentral“, sagte Sven Morawietz. Und der junge Mann hatte auch gleich die Idee, dass man die Ergebnisse der Arbeit doch später unterhalb des Töpferberges aufstellen könnte.

Ebenfalls genannt wurden das Projekt „Faustbrunnen“ gegenüber des künftigen Wohn- und Pflegequartiers des DRK in der Herrenstraße. Und dann entfielen noch auf das Projekt „Zuzug/Jugend“ einige Stimmen der Anwesenden.

„Ich wollte heute Abend Menschen zusammen bringen für bestimmte Projekte. Sie sollen sich austauschen, in Kontakt bleiben und die Projekte angehen“, sagte Fuß. Er stehe weiterhin als Partner zur Verfügung, „vielleicht ergibt sich ja nach dem heutigen Abend eine weitergehende Veranstaltung. Stadtroda hat Potenzial. Das hat auch die heutige Runde gezeigt. Natürlich sind alle Ergebnisse nicht repräsentativ. Aber sie geben eine Richtung vor“, sagte Fuß.