Erfurt. Zum Jahreswechsel 2018/19 hatte die Thüringer Polizei so viele Einsätze wie seit 2015 nicht. So bereiten sich die Beamten auf die heutige Silvesternacht vor.

Silvester ist für die Thüringer Polizei neben Himmelfahrt alle Jahre wieder die arbeitsreichste Nacht des Jahres. Nach Angaben der Landespolizeidirektion (LPD) gingen beispielsweise in der Silvesternacht 2018/2019 knapp 1000 Notrufe ein, zum Jahreswechsel 2014/2015 waren es sogar 1215.

Dabei sind aber nur die Notrufe erfasst, die über die Nummer 110 abgesetzt wurden - jene, die zusätzlich über die Festnetznummern der Polizeidienststellen eingingen, wurden nicht mitgezählt. Bei Unwetterlagen oder bei Katastrophen könnten allerdings noch mehr Notrufe binnen eines Tages eingehen, heißt es aus der LPD.

Schlägereien, Ruhestörungen und Brände

In der Silvesternacht 2018/2019 rückte die Thüringer Polizei zu 921 Einsätzen aus. Das war die mit Abstand höchste Zahl in den vergangenen fünf Jahren (2015: 724, 2016: 753, 2017: 602, 2018: 921).

Am häufigsten, so eine LPD-Sprecherin, werde die Polizei Silvester wegen Schlägereien, Ruhestörungen aller Art, Bränden und Sachbeschädigungen um Hilfe gebeten. Wie viele Notrufe bei der Polizei eingehen, hänge allerdings auch davon ab, an welchem Wochentag der Jahreswechsel gefeiert werde: Eine Silvesternacht beispielsweise von Montag zu Dienstag falle in der Regel ruhiger aus als eine vor einem Wochenende oder nach einem Brückentag zum Wochenende hin.

Ähnlich viele Notrufe wie zu Himmelfahrt

Vom Jahreswechsel 2018/2019 ist unter anderem ein Vorfall in Triptis (Saale-Orla-Kreis) in Erinnerung geblieben, wo zwei 14-Jährige bei der Detonation eines Feuerwerkskörpers, der in eine Personengruppe geworfen worden war, verletzt wurden. Einem der Opfer wurde dabei die Brille weggesprengt und eine schwere Verletzung im Bereich der Augen zugefügt.

In die Notaufnahme des Apoldaer Krankenhauses wurde ein 36-Jähriger eingeliefert, der sich bei der Explosion eines Blindgängers, den er zuvor aufgehoben hatte, so schwere Verletzungen an einer Hand zuzog, dass sogar ein Finger teilamputiert werden musste. Ähnlich viele Notrufe wie zu Silvester wurden in den vergangenen Jahren zu Himmelfahrt gezählt: 2017 waren es binnen 24 Stunden 803, 2018 dann 769 Notrufe. Zu Ruhestörungen und Schlägereien kamen an diesen Tagen noch Fahrten unter Alkoholeinfluss.

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