Erfurt. In seinen zwanzig Jahren hat der Thüringer Handballclub einen steilen Aufstieg hingelegt.

Den Kinderschuhen seit Jahren entwachsen, die Teenager-Zeit nun hinter sich gelassen. Der Thüringer HC ist am gestrigen Dienstag zwanzig geworden, groß ist er längst. Die Geburtstagsfete muss warten. Grund, sie nach der Corona-Krise nachzuholen, besitzt der Handball-Verein nach einem steilen Aufstieg zum erfolgreichsten Thüringer Klub reichlich. Vor allem Karsten Döring, 60, gab dem Verein ein Gesicht, nachdem er am 9. Juni 2000 die Fusion des damaligen HC Erfurt mit der Handball-Abteilung des SV Empor Bad Langensalza um Andreas Siebert besiegelt hatte.

Ausgesprochen hatte er es seinerzeit nie. Doch trieb den Zahnmediziner nach der Gründung des HC Erfurt (1996) schon der Gedanke um, in der Bundesliga mitmischen zu wollen. Da es keine Spielstätte in Erfurt dafür gab, ging der Blick nach Bad Langensalza. Nach einem einjährigen Gastspiel an der Salza war der Thüringer Handball Club Erfurt-Bad Bad Langensalza geboren. „Irgendwann ist aus dem Enthusiasmus, den Frauen-Handball aufrecht zu erhalten, mehr geworden“, begründet Döring sein langes Wirken. 16 Jahre lenkte er die THC-Familie, im Streben nach einer Einheit.

Erfolgsgeschichte von internationaler Güte

Der THC ist seither eine Mischung aus Breiten- und Spitzensport, inzwischen aber vor allem eine Erfolgsgeschichte von internationaler Güte. Aus einem Regionalliga-Team entwickelte sich eine Meistermannschaft, deren Weg in eine goldene Dekade führte.

„Es war das Jahrzehnt des THC. Ohne Wenn und Aber“, sagt Trainer Herbert Müller. „Sieben Meisterschaften, drei Pokalsiege, drei Su-percups – insgesamt 13 Titel. Das sucht seinesgleichen.“ Das glänzende Kapitel hat er mit Bruder Helfried mitgeschrieben. Die Vorarbeit haben viele geleistet. „Ohne die vielen Hände, die mit zugegriffen haben, wäre es nicht gegangen“, ist Karsten Döring überzeugt – und hofft trotz Abstandes vom Handball, dass weitere erfolgreiche Kapitel folgen. Mit 20 ist noch viel Zeit.

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