Rudolstadt. Der Oberligist FC Einheit Rudolstadt wird beim 6:1 (4:1) gegen Verbandsligist SC 03 Weimar seiner Favoritenrolle gerecht

Auch gegen den Thüringenligisten SC 03 Weimar behielt der Oberligavertreter FC Einheit deutlich die Oberhand. Doch nicht nur bei der Bewertung des Ergebnisses muss man in Rechnung stellen, dass der eine Klasse niedriger spielende Gast nach Aussagen seines Trainers auf fünf, sechs Stammspieler verzichten musste und sich erst seit einer Woche im Training befindet. Während es für die Rudolstädter am 5. Februar mit dem Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten VfB 1921 Krieschow bereits Ernst wird, scheint die Thüringenliga wohl erst Anfang März ihre Meisterschaftsrunde fortzusetzen.

Dennoch hätte sich der Weimarer Michael Junker, seit 2012 ununterbrochen Coach der Mannschaft, gewünscht, dass seine Schützlinge etwas mehr Paroli geboten hätte. „Aber obwohl man den Klassenunterschied deutlich gesehen hat, haben das die Jungs für ihre Verhältnisse ganz gut gemacht“, sagte er. Vom guten Verhältnis der Trainer spricht auch, dass der Gastgeber dem SC Weimar seine Torhüter für jeweils eine Halbzeit auslieh, da der Stammkeeper der Gäste krankheitsbedingt fehlte.

Holger Jähnisch war vor allem mit der Vorstellung der Grün-Gelben in der ersten Stunde zufrieden. In dieser Zeit beherrschte der Gastgeber beim Test auf dem Kunstrasen und ohne Zuschauer den Gegner klar und kam zu sechs Treffern.

Nach Möglichkeiten von Tim Rühling (8.) und kurz danach von Maximilian Schlegel (11.) und einigen Eckbällen trafen Niels Noak im Nachschuss (13.) und Schlegel mit schöner Einzelleistung (16.). Ein Heber von Marco Riemer aus 35 Metern zischte nur knapp über das SC-Gehäuse (10.).

Nach einer Inkonsequenz in der FC-Deckung hatte Gastspieler Fran-Jonas Müller wenig Mühe, den Anschluss aus halbrechter Position und sechs Metern herzustellen (18.). Aber die Hausherren blieben am Drücker. Schlegel wuchtete die Kugel aus 20 Metern mit rechts in die Maschen (26.). Auch der nächste Treffer kam auf sein Konto. Von Sven Ruprecht freigespielt, netzte er in den Winkel ein (33.).

Die Rudolstädter legten auch nach der Pause nach. Treffer von Tommy Barth, der einlochte, nachdem die Weimarer Abwehr nach einem Eckstoß nicht klären konnte (56.), und der nach einem längeren USA-Urlaub erstmals wieder im Team stehende Florian Giebel, der nach einer Eingabe von links zur Stelle war (61.), erhöhten das Resultat weiter. Zum Schluss war es auch der Endstand

Denn nun verlor die Jähnisch-Elf etwas den Rhythmus, was die Gäste besser zur Geltung kommen ließ. Doch ernsthaft in Gefahr konnte der Thüringenligist die Heimvertretung trotz einiger verheißungsvoller Angriffe nicht mehr. Auf der Gegenseite waren jedoch weitere Treffer gegen den nun im Tor stehenden Max Bresemann möglich.

„Es ist schwierig, den Rhythmus zu halten, wenn so viele Wechselspieler in eine Partie kommen. Wir hätten ‚hinten heraus’ noch das eine oder andere Tor machen müssen. Auch hätte ich mir gewünscht, dass wir in der letzten halben Stunde die Bälle noch besser verarbeiten“, resümierte Jähnisch und ergänzte, „aber das Spiel hat seinen Zweck erfüllt. Alle haben ihre Spielzeit bekommen.“

Einig waren sich Michael Junker und Holger Jähnisch in der Bewertung der Begegnung: „Es war ein guter Test. Fußballspielen ist bei diesem Wetter immer das beste Tranig“, sagten sie unisono.