Crimmitschau. Eishockey: Eispiraten stehen vor beiden Sachsenderbys in der DEL2 dennoch auf Pre-Playoff-Platz

Die Eispiraten Crimmitschau mussten sich den Heilbronner Falken am Sonntagabend mit 3:4 in der Overtime geschlagen geben. Vor 3260 Zuschauern konnten die Westsachsen lediglich einen Zähler einfahren. Mathieu Lemay (2) und Taylor Doherty erzielten die drei Crimmitschauer Treffer.

Ohne André Schietzold, Jannis Kälble, Valentino Weißgerber, Tyler Gron und den nach Leipzig ausgeliehenen Tamás Kánya starteten die Eispiraten verheißungsvoll in ihr Heimspiel gegen die Heilbronner Falken und agierten bei guter Stimmung im Crimmitschauer Sahnpark gleich druckvoll. Viele Schüsse zum Tor brachten allerdings keinen Führungstreffer für das Team von Marian Bazany.

Die Falken hatten defensiv also ordentlich zu tun, konnten mit ihrer ersten dicken Gelegenheit jedoch gleich in Front gehen. Nach toller Vorarbeit von Jeremy Williams und Alexander Tonge traf Justin Kirsch humorlos zum 0:1 in den Winkel. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe auch die Eispiraten erstmals jubeln durften. In numerischer Überzahl war es Mathieu Lemay, der auf halblinker Position durchlud – Heilbronns Goalie Florian Mnich, dem die Sicht verdeckt war, konnte nicht mehr entscheidend eingreifen und das 1:1 verhindern (12.). Die Eispiraten blieben fortan weiter das spielbestimmende Team und hatten gerade im zweiten Durchgang unzählige Chancen. Erneut war es ein Powerplay, in welchem die Crimmitschauer schließlich das nächste Tor erzielten – Mathieu Lemay schnürte in der 29. Minute seinen Doppelpack und brachte die Pleißestädter mit 2:1 in Führung. Die Hausherren waren nun am Drücker, konnten aber aus weiteren guten Chancen kein Kapital schlagen. In eigener Überzahl mussten die Schützlinge von Marian Bazany dann kurz vor der Pause den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Julian Lautenschlager tunnelte Ilya Sharipov in der 39. Minute und egalisierte so den Spielstand.

Im dritten Drittel entwickelte sich schließlich ein offenes Spiel, in dem beide Mannschaften immer wieder gefährlich vor des Gegners Tor kamen. Sowohl Ilya Sharipov als auch sein gegenüber Florian Mnich konnten sich nun mehrfach auszeichnen. Der Schlussmann der Falken blieb nach 52 Minuten dann aber ohne Abwehrchance. Nach starker Vorarbeit von Patrick Pohl und Mathieu Lemay tankte sich der Riese Taylor Doherty durch die Hintermannschaft der Heilbronner und überwand Mnich zum 3:2.

Die Baden-Württemberger schlugen kurz vor dem Ende doch noch einmal zurück: Erneut war es Julian Lautenschlager, der den Puck im Tor der Westsachsen unterbrachte und somit die Overtime herbeiführen sollte – 3:3 (59.). In der Verlängerung hatten schließlich die Eispiraten mehr vom Spiel, auch begünstigt durch eine zweiminütige Überzahl. Der Zusatzpunkt sollte am Ende aber doch an das Team von Martin Jiranek gehen. River Rymsha setzte sich sehenswert gegen mehrere Eispiraten durch und netzte zum 4:3-Endstand ein (65.). Durch die Patzer der Konkurrenz steht man vor dem Derbywochenende, an dem es gegen Weißwasser und Dresden geht, dennoch weiterhin auf einem Pre-Playoff-Platz.