Bad Blankenburg. Der FC Einheit Rudolstadt trotzt in der Fußball-Oberliga dem Spitzenreiter FC Rot-Weiß Erfurt ein 1:1 (1:1) ab

Als der Unparteiische nach siebenminütiger Nachspielzeit die Partie abpfiff, da konnte an den Reaktionen der Spieler erkennen, was dieses 1:1 bedeutete. Während man bei den diesmal in Grün angetretenen Rudolstädtern oft die Faust als Zeichen der Zufriedenheit sah, wirkte man im Erfurter Lager wohl eher etwas niedergeschlagen. Denn das Unternehmen Auswärtssieg unterhalb der Heidecksburg des ungeschlagenen Spitzenreiters war nicht von Erfolg gekrönt.

„Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten dieses Spiel gewinnen, haben uns aber schwer getan. Speziell in der 1. Halbzeit war das nicht nach unseren Vorstellungen“, sagte Fabian Gerber, der Mann aus dem Trainertrio Manuel Rost und Goran Misevic, der ein wenig überraschend zur Pressekonferenz erschien.

Vor 736 zahlenden Zuschauern setzte der Gastgeber durch den stark spielenden Luiz Schack das erste Achtungszeichen (9.). Wenig später musste Georg Kaiser verletzungsbedingt den Platz verlassen (11.). Dadurch rückte der als Angreifer aufgebotene Marco Riemer in die Innenverteidigung und Benjamin Bahner bezog die Position im Sturmzentrum. Seine erste Ballberührung bedeutete das 1:0 (13.) Doch die Freude über die Führung dauerte ganze sechs Minuten. Dann verlor Mattheusz Szymanski vor dem Strafraum den Ball, wobei sowohl die Einheit-Spieler als auch die Rudolstädter Anhänger einen Freistoßpfiff des Schiedsrichters erwarteten. Der blieb aus und Tom Woiwod nutzte das Durcheinander, um die Kugel in die Maschen zu wuchten (19.). Danach gab es zwar Erfurter Chancen, aber die waren nicht vom Erfolg gekrönt.

Mit Wiederbeginn entfachte der Gast viele Druck. Bei zahlreichen Gelegenheiten verteidigte die Elf von Holger Jähnisch nach dessen Worten mit Glück und Geschick und einem Torhüter Max Bresemann, der sich das Prädikat Extraklasse verdiente, das Ergebnis.

Dann hätte RWE die Begegnung sogar noch verlieren können. Aber George Seturidze traf einen Ball im Strafraum nicht richtig (72.) und der völlig freie Bahner setzte einen Kopfball nach einer Flanke von Nils Halbauer über den Kasten (86.)

Der Einheit-Coach zog dieses Fazit: „Beim Spiel gegen den Ligaprimus, der ganz andere Voraussetzungen hat, wussten wir, was uns erwartet. Aber was mit Herz und aufopferungsvollem Kampfgeist möglich ist, das hat man gesehen. Es war ein Punkt für die Moral. Max Bresemann hat uns mit zwei, drei sehr guten Paraden im Spiel gehalten. Ich hätte den Zähler vor dem Spiel unterschrieben. Nun bin ich glücklich und ich denke, wir haben mit dieser Partie, die uns Kraft und Körner gebracht hat, auch Corona aufgearbeitet.“