Rudolstadt/Plauen. Der FC Einheit Rudolstadt verliert in der Oberliga zwar 0:2 (0:1) beim VFC Plauen, macht aber das Beste aus der Situation

Als der VFC Plauen bereits nach sieben Minuten in Führung ging, da war von den gut gefüllten Zuschauertraversen im Vogtlandstadion zu hören „Nur noch neun…“. Da sagt vieles über die Erwartungen der Anhänger des Gastgebers für dieses Oberligaspiel. Natürlich habe man die unglücklichen Umstände im Zusammenhang mit Corona bei Rudolstadt mitbekommen, sagte VFC-Coach Robert Fischer. Und deshalb stand wohl alles andere als ein klarer Erfolg der Hausherren nicht auf der Tagesordnung. Dass es am Ende „nur“ ein 2:0 wurde, ehrt die Rudolstädter. Deshalb sprach Holger Jähnisch davon, dass sich seine Schützlinge angesichts der Voraussetzungen mit Corona, Quarantäne und Trainingsausfall „seriös und ordentlich verkauft“ hätten.

Dabei gehörte die erste Chance der Partie sogar der Einheit. Aber der Kopfball von Georg Kaiser strich nach einer Freistoßeingabe von Maximilian Schlegel knapp am Pfosten vorbei (2.). Es sollte allerdings die einzige gefährliche Situation im VFC-Strafraum im ersten Abschnitt bleiben.

Schon fünf Minuten später klingelte es erstmals im Kasten des sehr sicheren FC-Schlussmanns Max Bresemann. Der Gast vermochte eine Eingabe von rechts auf den langen Pfosten nicht zu verhindern, Tim Rühling kam einen Tick zu spät und das nutzte der Tscheche Ondrej Nyber, um aus fünf Metern per Kopf einzunetzen (7.).

Die Vogtländer setzten nach und waren auf eine frühe Entscheidung aus. Dabei verliefen viele Angriffe nach dem, so Jähnisch, selben „Strickmuster“. Man bespielte die Außenbahnen und flankte gefährlich nach innen. Doch hier räumten sowohl Matthias Kühne als auch Georg Kaiser im Verbund mit ihren Teamgefährten alles ab. Mit Geschick und Glück verhinderten sie so noch mehr Chancen der Platzelf.

Leider begann der zweite Durchgang aus Rudolstädter Sicht so wie der erste – mit einem frühen Tor. Kaiser klammert gegen Kamil Popowicz im Strafraum auf einigen Metern und sah dafür die Rote Karte (50.). Zudem zeigte der Unparteiische, der für beide Entscheidungen auch die Rückendeckung des Beobachters erhielt, auf den Strafstoßpunkt. Der Gefoulte selbst verwandelte sicher.

Natürlich blieb der ehemalige Regionalligist am Drücker, doch die tapferen Gäste bleiben konzentriert. Holger Jähnisch imponierte, wie seine Mannschaft in Unterzahl gefightet habe. „Die Jungs haben das richtig gut zu Ende gespielt“, lobte er seine Elf, bei denen einige jedoch vom Körperlichen her noch Probleme in der Oberliga hätten.

Rudolstadt wurde sogar mit einem Mann weniger mutiger und hatte nach 56 Minuten durch Luiz Miguel Schack, der sich im Doppelpass mit Schlegel frei spielte, eine sehr gute Möglichkeit (56.). Hier hielt der Plauener Keeper ebenso stark wie später bei den Schüssen von Schack (79.) und Barth (80.).

Dass Robert Fischer nach Spielschluss von einem schwer erkämpften Sieg seiner Mannschaft, war sicherlich nicht nur der Höflichkeit gegenüber dem Gast geschuldet. Aber in dieser Verfassung muss man den VFC Plauen ungeachtet der widrigen Umstände der Heidecksburgstädter wohl zu den Staffelfavoriten zählen.