Saalfeld/Erfurt. Die Saalfelder Fußballgeschichte ist reich an Fusionen und Neugründungen. Jetzt hofft man auf den Sprung in die Verbandsliga

Der Thüringer Fußball-Verband blickt auf Mannschaften zurück, die viele Jahre in der Verbandsliga und auch in den Landesklasse-Staffeln – einst zwei, jetzt drei – unterwegs sind.

Wie schon bei den Vereinen der höchsten Thüringer Spielklasse hat der Sömmerdaer Andreas Kästner, dem Mitglied in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV)“, die Beiträge zusammengestellt.

„Wann gibt der Saalfelder Fußball sein Stelldichein in der Thüringenliga?“ Eine Frage, die aktuell viele beschäftigt. Und nur jener FC, 2014 durch eine Fusion aus dem VfL 06 und dem FC Lok nach zuvor zweijähriger Spielgemeinschaft entstanden, könnte ein solches Vorhaben umsetzen.

„Von Zusammenschlüssen, aber auch von Trennungen, weiß die Saalfelder Fußballchronik wiederholt zu berichten. Schloss sich der 1906 gegründete „Fußballverein Saalfeld von 1906“ (F.V.S. 06) mit der Fußballabteilung des Männerturnvereins im Jahre 1919 zur Sportabteilung 06 im MTV zusammen, entstand aus dieser 1923 der VfL 1906 Saalfeld“, berichtet Kästner.

„Der Zerschlagung der bürgerlichen Vereine nach dem zweiten Weltkrieg folgte im Februar 1946 die Bildung der SG Saalfeld aus den ehemaligen Fußballabteilungen VfL 06, MTV und dem Reichsbahn Sportverein. Jedoch zerfiel die SG bereits zwei Jahre später wieder. Zum Repräsentanten der Stadt entwickelte sich schließlich die BSG Motor. Der langjährige Geraer Bezirksligist gewann 1958 auch den FDGB-Pokal, schaffte aber nie den Aufstieg in die DDR-Liga. Die BSG Lokomotive hingegen brachte es lediglich auf zwei Saisons in der Bezirksliga, spielte zumeist nur auf Kreisebene. Und auch Motor kam nach dem Abstieg 1977 bis zur Wende nur noch auf ein Spieljahr Bezirksliga“, weiß der Sömmerdaer.

Der Ende 1991 wiederentstandene VfL 06 gewann 1992 den Ostthüringer Pokal und war in der Auftaktsaison der Landesklasse 1995/96 mit am Start. Doch bereits ein Jahr später folgte der Abstieg, und erst 2009 gelang noch einmal für drei Jahre die Rückkehr.

Daraufhin übernahm der FC Lok bis zur Fusion die Vorherrschaft in der Stadt. Als FC und seit 2015 unter der Regie von Thomas Giering, der dem zuvor beim VfL erfolgreichen 58-fachen DDR-Nationalspieler Matthias Liebers folgte, entwickelten sich die Saalfelder zum Spitzenteam in der Landesklasse Staffel 1. Der Aufstieg in die Thüringenliga scheint also überfällig“, ist Kästner überzeugt.

In der ewigen Tabelle der Landesklasse rangieren die Saalfelder als FC vor allem auf Grund ihrer jungen Geschichte auf einem hinteren Platz, belegen den 50. Platz.