Jena. Wie die Zweitliga-Basketballer nach vier Pleiten in Folge am Sonntag gegen Rasta Vechta II wieder in die Erfolgsspur finden wollen.

„Im Leben“, sagt Joshiko Saibou, „verläuft auch nicht immer alles geradlinig.“ Der Ex-Nationalspieler in Diensten von Basketball-Zweitligist Medipolis SC Jena weiß, wovon er redet, hat in seiner Karriere schon Schlimmeres durchgemacht als die Berg- und Talfahrt in dieser Saison mit den Thüringern. Waren die Saalestädter im Januar mit acht Siegen in Folge der gefeierte Tabellenführer, sind sie nach vier Niederlagen in Serie auf dem harten Parkettboden und Platz fünf der ProA angekommen.

Doch Saibou hat gelernt, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, alles mit „Abstand“ zu betrachten. „Im Nachhinein sieht es so aus“, meint er mit Blick auf die Erfolgsserie, „als wäre alles perfekt gewesen, was nicht so war“. Und manchmal wirke es, spielt er auf den aktuellen Negativlauf an, „als wäre alles schlecht, was natürlich auch nicht so ist.“ Die Wahrheit liege irgendwo in der Mitte.

Harmsen fordert 40 Minuten lang guten Basketball

Was aktuell fehlt? Konstanz. Darin ist sich Saibou mit seinem Trainer Björn Harmsen vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den Tabellen-14. Rasta Vechta II einig. „Wir müssen es schaffen, 40 Minuten konstant zu spielen, in der Defensive Stopps und offensiv gute Würfe zu bekommen. Und wir müssen die Ballverluste minimieren“, sagt Harmsen und erntet von Saibou zustimmendes Nicken.

Gerade gegen die „junge und hungrige“ Mannschaft von Vechta II sei ein intensives Spiel von Beginn an erforderlich, warnen beide vor den Niedersachsen. Während Medipolis SC in Gießen verlor (83:92), schaffte Vechta II einen beeindruckenden 107:77-Erfolg gegen Bayreuth, gegen das wiederum die Saalestädter vor einer Woche noch verloren hatten. „Viele sagen, das müsst ihr einfach gewinnen, aber es ist nicht einfach“, meint Harmsen. Ob Lorenz Bank (Gehirnerschütterung) und Blake Francis (Muskelfaserriss) wieder mitspielen können, werde sich erst kurzfristig entscheiden.

Saibou sieht Medipolis SC Jena am Scheideweg

Saibou, der sich mit seiner jungen Familie in Jena pudelwohl fühlt, sieht seine Mannschaft am Scheideweg. „Alles ist einfach, wenn man gewinnt“, sagt er. „Doch wenn man eine gute Mannschaft sein will und hohe Ziele hat, sind diese Momente die entscheidenden, die wichtigen.“ Gerade in negativen Phasen müsse man „zusammen- und nicht auseinanderrücken, Vertrauen ineinander haben, sich ehrlich Feedback geben“, um zurück in die Erfolgsspur zu finden. Das zeichne gute Mannschaften aus. Ob die Jenaer eine sind, muss sich jetzt zeigen.

Medipolis SC Jena – Rasta Vechta II, Sonntag, 16.30 Uhr, Sparkassen-Arena