Dresden/Jena. Nach einer starken Leistung gegen Münster lassen die Zweitliga-Basketballer von der Saale im Ost-Duell in Dresden nach.

Medipolis SC Jena in der 2. Basketball-Bundesliga ProA im Wechselbad der Gefühle: Nachdem die Thüringer am Freitagabend die Uni Baskets Münster besiegt hatten, setzte es am Sonntag eine bittere 78:85-Niederlage im Ost-Duell bei den Dresden Titans. Bitter für die Saalestädter, die sich eigentlich mit zwei Siegen nach der Länderspielpause zurückmelden wollten.

Die Jenaer starteten am Sonntag zunächst gut ins Duell mit den Sachsen. Ein 8:0-Lauf sorgte für eine klare Führung. Doch dann stockte die Offensive der Thüringer und in der Defensive offenbarten sich größere Lücken. Das Fehlen von Lorenz Bank und Joshiko Saibou machte sich bemerkbar. Beide Teams bewegten sich auf Augenhöhe. 18:18 stand es am Ende des ersten Viertels.

Jena geht mehrfach in Führung, kann aber nie wegziehen

Auch ins zweite Viertel starteten die Gäste besser, übernahmen die Führung (29:24). Erneut verpasste es Medipolis SC aber, sich einen höheren Vorsprung herauszuspielen. Im Gegenteil, einfache Ballverluste ließ die Dresdner wieder vorbeiziehen. Im Duell der besten Dreierteams der 2. Bundesliga konnten sich die Titans mit einem 37:36 in die Pause verabschieden.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Thüringer ihre bisher beste Phase, zogen erstmals auf über zehn Punkte davon (54:44). Doch danach ging fast nichts mehr. Jena haderte mit sich und der sehr einseitigen Entscheidungen seitens der Schiedsrichter. Es gab Technische Fouls gegen Amir Hinton und gegen Harmsen. Statt also mit einer komfortablen Führung in die finalen zehn Minuten zu gehen, lagen die Gäste mit 56:58 zurück.

Konstant am Sonntag waren nur die Leistungsschwankungen

Und es kam noch schlimmer. Beim 58:68 war der Rückstand zweistellig. Immerhin: Die Thüringer zeigten Moral, waren beim 67:70 fast wieder dran. Doch wenn etwas konstant im Jenaer Spiel war, dann waren es die Leistungsschwankungen. Am Ende war es am Sonntag einfach zu schlecht, um den zweiten Sieg am Wochenende einzufahren.

Am Freitag sah es gegen Münster noch deutlich besser aus. Für Trainer Björn Harmsen war das Spiel gegen die Uni Baskets ein ganz besonderes. „Ich habe die letzten beiden Jahre dort gearbeitet, natürlich ist es etwas emotional. Das muss man ausblenden.“

Harmsen passt gegen Münster Taktik erfolgreich an

Was Harmsen aber nicht ausblendete, war die Niederlage bei seinem Ex-Club im Hinspiel. „Im Hinspiel wussten sie alles, was wir machen, weil ich das ja auch zwei Jahre lang mit ihnen gemacht habe.“ Also Planänderung. „Deswegen haben wir heute etwas ganz anderes gemacht.“ Mit Erfolg. Jena gewann mit 76:64 gegen den Überraschungs-Playoff-Anwärter aus Westfalen.

Besonders ragte Ex-Nationalspieler Joshiko Saibou heraus, der dann in Dresden nur zuschauen konnte. Saibou steuerte gegen Münster 17 Punkte bei und war Jenas Topscorer. „Es war ein ganz guter Auftakt. Ich finde, wir haben als Mannschaft gut gespielt, uns gute Würfe erarbeitet, gut gerebounded, sind gerannt. Am Ende haben wir ein bisschen nachgelassen, aber es war eine geschlossene Teamleistung“, lautete Saibous Spieleinschätzung. Da war die Jenaer Welt noch in Ordnung.