Jena. Science City Jena meldet sich in der ProA mit einem Sieg in letzter Minute gegen Heidelberg eindrucksvoll aus der Quarantäne zurück.

Das hätte niemand erwartet: Science City Jena hat in letzter Minute das Spitzenteam MLP Academics Heidelberg mit 70:69 besiegt und sich eindrucksvoll aus der Quarantäne zurückgemeldet. Trotz Trainingsrückstands hatte die Mannschaft von Frank Menz im Heimspiel am Ostermontag das bessere Ende für sich.

Ganze drei Anläufe hatte es für das erste Aufeinandertreffen beider Vereine in dieser Saison gebraucht. Die ursprünglich für den 20. Dezember angesetzte Partie musste zunächst wegen einer Quarantäne der Heidelberger verschoben werden, ehe auch der zweite Versuch am 17. März abgesagt wurde. Diesmal waren die Jenaer von Corona gebeutelt. Erst am Donnerstag war das Menz-Team auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Zum bereits für Samstag angesetzten „Rückspiel“ in Heidelberg waren die Thüringer aus gesundheitlichen Gründen nicht gereist – wegen der zu kurzen Vorbereitung nach der Quarantäne.

Ein Fall, der die Sportgerichtsbarkeit der Liga beschäftigte. Die hat wegen des Nichtantretens die Partie gegen Science City gewertet und den Jenaer Einspruch abgeschmettert. Die Saalestädter bekommen sogar noch einen Punkt abgezogen. Ein Unding, schließlich hatte die Liga anderen Vereinen stets fünf Tage Vorbereitungszeit nach Quarantäne eingeräumt. Durch die bald anstehende Finalrunde setzen die Verantwortlichen der ProA aber offensichtlich alle gesundheitlichen Bedenken außer Kraft.

Ohnehin ist die Hauptrunde mittlerweile zu einer Farce verkommen. Schon jetzt steht fest, dass die Jenaer, vor ihrer Quarantäne noch Tabellenführer, die noch ausstehenden Spiele gegen Nürnberg und Karlsruhe nicht mehr nachholen können. Ein klarer Nachteil gegenüber anderen Mannschaften.

Hinzu kommt eine zweiwöchige Trainingspause im Saisonendspurt, die am Montag im Spiel gegen Heidelberg aber nur im ersten Viertel ersichtlich war (14:21). Mit zunehmender Spieldauer fanden die Thüringer besser in die Partie. Zur Pause war Heidelberg nur noch hauchdünn vorn (34:35). Bis zum finalen Durchgang hatte sich Jena mit 52:51 die Führung erkämpft. Es ging hin und her. 48 Sekunden vor dem Ende eroberte Science City die Führung zurück (68:67). Heidelberg konterte noch einmal, aber Andrew Smith mit zwei verwandelten Freiwürfen und eine bärenstarke Defense sicherten den 70:69-Sieg.

Trainer Frank Menz hatte angekündigt, kein gesundheitliches Risiko eingehen zu wollen. Kein Jenaer Spieler stand mehr als 25 Minuten auf dem Parkett. Der Club will jetzt die verbleibenden beiden Hauptrunden-Spiele zuhause gegen Artland (Donnerstag, 18.30 Uhr) und bei Tabellenführer Rostock (Samstag, 19.30 Uhr) nutzen, um rechtzeitig für die Finalrunde fit zu werden.