Jena. Neuzugang Aytac Sulu trainiert zum ersten Mal mit dem FC Carl Zeiss Jena und hofft in Braunschweig auf Punkte.

Ein langer Ball segelt in den Strafraum. Aytac Sulu, in kurzen Hosen an diesem mit 15 Grad nahezu frühlingshaften 31. Januar, steigt hoch und köpft das Spielgerät energisch Richtung Tor. Knapp vorbei. Dennoch gibt es Lob von den Mitspielern. So könnte es gehen, wenn der FC Carl Zeiss Jena am Sonnabend in der 3. Fußball-Liga auf Eintracht Braunschweig trifft.

„Jena kennt man“, sagt Sulu. An einen Auftritt mit dem VfR Aalen im Ernst-Abbe-Sportfeld kann er sich noch erinnern. „Orlando Smeekes war mein Gegenspieler. Der war gefürchtet für seine Schnelligkeit.“ Beim 0:0 in der Saison 2010/11 gelang dem Niederländer gegen den damals noch langhaarigen Sulu aber kein Tor.

„Ich glaube, so viele Trainingsplätze hat nicht jeder in der dritten Liga“, staunt der ehemalige Kapitän von Darmstadt 98. „Damals“, erinnert er sich an seinen Wechsel zu den Lilien, „bin ich auch zum Tabellenletzten der dritten Liga gekommen“. Es endete in der Bundesliga. Na gut, ob es jetzt mit Jena gleich so steil bergauf geht, sei einmal dahingestellt. „Es reicht auch, wenn man die dritte Liga einfach so hält.“

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Dass das angesichts von zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nicht so einfach wird, ist ihm bewusst. Ob er auch für einen möglichen Neuanfang in der Regionalliga zu haben wäre, lässt er offen. Wichtig sei, „dass wir punkten, am besten schon morgen“.

Seine neuen Mitspieler findet der gebürtige Heidelberger „sehr cool“. Mit seinen 34 Lenzen ist er der Alterspräsident der Mannschaft. Nur die Ruhe auf dem Platz gefällt ihm nicht. „Es ist ein bisschen zu ruhig meiner Meinung nach. Wir brauchen jetzt eher giftigere und galligere Jungs als brave.“ Sulu weiß, wovon er spricht. „Die Qualität ist da, der Wille ist da, jetzt müssen wir als Mannschaft funktionieren.“

Nebenan trainiert Joy-Lance Michels allein. Der Neue von Wacker Nordhausen soll erst nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen. Der dritte Winterzugang fehlt. Daniel Stanese hat eine Augenverletzung erlitten, verpasst die Partie in Braunschweig. Damit ist Sulu die einzige Verstärkung, die gegen die Eintracht zur Verfügung steht. „Dass ich bei einhundert Prozent bin, das kann ich so nicht bestätigen. Da brauche ich noch ein, zwei Wochen mit der Mannschaft. Aber wenn der Trainer denkt, dass ich der Mannschaft und mir gut tue, dann bin ich dabei“, sagt er und dreht ab Richtung Mannschaftsbus, der gerade vorfährt.

Braunschweig – FC Carl Zeiss Jena, Sonnabend, 14 Uhr (live im MDR)