Bad Langensalza. Mit einer famosen Vorstellung entzaubern die Thüringer Handballerinnen Vizemeister BVB beim 38:27 (17:14) und beenden die Serie als Vierter.

Blumen, Komplimente, Dank, viele gute Wünsche und das Beste zum Schluss! Im letzten Heimspiel der Saison 2021/22 haben die Handballerinnen des Thüringer HC mit ihren Fans ein rauschendes Fest gefeiert. Mit der stärksten Saisonleistung entzauberten sie Vizemeister Dortmund und fügten ihm beim 38:27 (17:14) eine in dieser Klarheit nicht in Ansätzen erwartete Niederlage zu.

Da Verfolger Metzingen zeitgleich bei Meister Bietigheim (28:35) verlor, ist den Thüringern der vierte Platz sicher. Das Nachholspiel am Dienstag beim Dritten Buxtehude hat keine Auswirkung mehr auf die Tabelle, weil die Norddeutschen in Neckarsulm gewannen (32:20).

Von Anfang an schien es, als könnten die Thüringerinnen den favorisierten Gast überraschen. Mitgerissen von Kerstin Kündig, legten die Einheimischen einen Start hin, der die Fans in der gut gefüllten Salzahalle von den Sitzen riss. Derart dominant und sicher spielte der THC auf. Die Gäste schienen zunächst kein Mittel gegen die Spielfreude zu finden, fingen sich nach und nach aber und lieferten sich mit dem THC einen offenen Schlagtausch. Einen, dem die Mannschaft um die Schweizer Regisseurin gegen Ende der ersten Hälfte wiederum ihren Stempel aufdrückte.

Nicht zuletzt ein Verdienst von Torhüterin Irma Schjött, die nach ihrer ersten Parade (18.) stärker und stärker wurde. Sechs gehaltene Bälle bis zu Pause, am Ende waren es zwölf, lieferten die Grundlage, dass ihre Vorderleute mit einem verdienten Vorsprung in die Pause gingen (17:14).

Unter den Augen von Catrin Finger, die am Vorabend zur Präsidentin des THC gewählt worden war und mit Blumen begrüßt wurde, drehte der THC weiter in großer Manier auf. Wieder stimmte Kerstin Kündig das Konzert mit diesmal zwei schnellen Toren an. Wieder nahm die Mannschaft die Steilvorlage auf – und versetzte dem ankämpfenden, aber auch manchmal glücklosen Gast einen Stich nach dem anderen.

Hinten hielt Irma Schöjtt, was zu halten war, vorn saß so gut wie alles. Vor allem Jennifer Rode drehte gegen ihren früheren Verein nach der Pause auf. Spätestens ihr siebtes Tor zum 32:23 (54.) durfte als Entscheidung im Spitzenspiel betrachtet werden. Der Rest – Jubel in Rot.

Dortmunds Trainer André Fuhr gratulierte dem Thüringer HC hernach zu einer „famosen Leistung“. „Wir hatten heute nichts entgegenzusetzen“, sagte er, während seine Gegenüber Herbert Müller vor der auch von Wehmut begleiteten Verabschiedung einiger Spielerinnen zu schwärmen begann. „Ich bin megastolz. Was die Mannschaft heute aufs Parkett gezaubert hat, war fantastisch.“