Bad Blankenburg. Die Handballer des Bad Blankenburg fahren in ein dreitägiges Trainingslager - und begrüßen einen Rückkehrer

„Es ist gut, dass wir es machen und nicht immer nur lamentieren“, sagt Igor Ardan. Der slowakische Coach des HSV Bad Blankenburg fährt mit seinem Viertliga-Team in das tschechische Lovosice und absolviert dort ein dreitägiges Trainingslager. „Aber es wird schon interessant, sowohl sportlich als auch allgemein“, gibt Ardan zu.

Denn zum einen haben die Bad Blankenburger in dieser Woche nach zwei Wochen Pause erst mit ihrer zweiten Vorbereitungsphase auf die kommende Saison begonnen und dementsprechend wenig Training mit dem Ball gehabt. Zum anderen weiß man in diesen Tagen ja nie, welche Entwicklung die Corona-Pandemie nimmt. Sicher ist jedoch, dass die Lavendelstädter in der böhmischen Stadt neben Trainingseinheiten auch zwei Testspiele absolvieren wollen: Zum einen spielt man gegen den Gastgeber, der in der vergangenen Saison in der ersten tschechischen Liga einen Mittelfeldplatz belegte, zum anderen gegen Ligakonkurrent SV 04 Plauen-Oberlosa.

Während das dreitägige Trainingslager keine Überraschung ist, ist die Rückkehr von Radoslav Miler dagegen schon eine. Miler, viele Jahre im Kader des HSV, half in der jüngsten Thüringenliga-Saison bereits einmal aus. Jetzt will er wieder helfen, weil sich die Verletzung von Tomas Zeman als problematischer herausstellt und sich der Heilungsprozess hinzieht. „Er ist körperlich absolut fit“, sagt Tobias Jahn, der Sportliche Leiter der Bad Blankenburger. Miler, der zunächst einmal nur in der Hinrunde mit dabei sein wird, soll die Zeman-Lücke schließen. „Als Ersatz ist das eine sehr gute Lösung“, sagt Ardan, der froh ist, auf die Schnelle einen so erfahrenen Mann wieder an Bord begrüßen zu können. „Er kennt hier alles, das ist ein großer Vorteil.“ Außerdem soll zudem ein Kandidat für die noch vakante Rechtsaußen-Position im HSV-Kader die Reise nach Tschechien mit antreten.

Nach dem Aufenthalt in Tschechien steht für die Handballer dann ein Corona-Test auf dem Programm. Er ist zugleich Voraussetzung dafür, dass der Viertligist einige Tage später gegen den Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV in eigener Halle testen kann und darf. Denn nach den Regularien der Handball-Bundesliga dürfte dieses Spiel ohne negativen Corona-Test der Teams nicht stattfinden. Nach aktuellem Stand müsste das Spiel gegen Dessau ohne Zuschauer stattfinden, auch wenn zu erwarten ist, dass die Landesregierung Ende August eine neue Verordnung veröffentlicht.

Damit können die Bad Blankenburger vermutlich doch noch gegen einen höherklassigen Gegner eine Standortbestimmung durchführen. Denn die ursprünglich einmal geplante Partie bei Elbflorenz Dresden, die heute stattfinden sollte, fällt aus. Und auch gegen DHfK Leipzig – der Erstligist absolviert in der kommenden Woche ein Trainingslager in der Landessportschule – wird man nicht spielen. Da ist man auch in Blankenburger Reihen realistisch: „Zu einem Erstligisten ist der Klassenunterschied einfach zu groß“, sagt Tobias Jahn.