Eisenach. Anfangs sah es nach einem klaren Erfolg für den ThSV aus, doch zwischendurch wurde wieder einmal gezittert.

Durch Eisenach wallten abendliche eiskalte Nebel, in der Handball-Halle schwitzten hingegen heißblütige Männer. Beim letzten Heimspiel vor Weihnachten wollten die Thüringer ihren fröhlichen 1476 Fans noch einen Sieg unter den Christbaum legen. Gegen Konstanz gelang das dem ThSV mit 38:29 (19:14) mit etwas Mühe.

Die Gäste vom Bodensee waren nach einem Jahr in der Drittklassigkeit sofort in die zweite Liga zurückgekehrt. Bisher präsentierten sich die Süddeutschen nicht wie ein Abstiegskandidat. Vor der Partie standen die Konstanzer, mit rund zwanzig Schlagzeugern nach 500 km angereist, auf Rang 17 im Feld der 20 Zweitliga-Teams. Es gab genug Gründe für ThSV-Trainer Misha Kaufmann vor der Truppe von Gästecoach Jörg Lützelberger zu warnen. Der HSG-Trainer stammt übrigens aus Suhl, spielte dort mal für den örtlichen HSV und HC.

Eisenach wirkte hellwach und traf ins Tor. Nach sieben Minuten stand es 5:1 durch Torjäger Hangstein. Der Grundstein für den erhofften klaren Sieg schien gelegt. Auch ohne die verletzten Hideg (Fuß), Töpfer (Schulter) und Weihrauch (Zahn) lief die Maschine in Abwehr und Angriff. 7:3 nach zehn Minuten – der Start war geglückt.

Auch danach gab es wenig zu meckern. Tokic pfefferte den Ball millimetergenau zum 11:6 (16.) ins verlassene Konstanzer Tor. Die Unentschieden gegen die Spitzenteams aus Balingen und N-Lübbecke hatten für Selbstbewusstsein gesorgt. Der ThSV begann nun die Gäste auseinander zunehmen (17:8). Doch dann wackelte Eisenach plötzlich (18:13) – wieder mal. Beste Bälle wurden jetzt verworfen und Torwart Jepsen zeigte nur insgesamt eine Parade – gleich am Anfang. Beim Halbzeitstand von 19:14 fehlte trotzdem nur noch eine solide zweite Hälfte, die Eisenach zuletzt aber immer mal vermissen ließ.

Einfach mag es der ThSV offenbar nicht. Kaufmann brachte seinen Torwarttrainer-Kollegen Stanislaw Gorobtschuk und der klaute den aufmuckenden Konstanzern gleich ein paar Bälle. So stabilisierte sich der ThSV mit 26:20 (43.).

Doch noch war ein Viertelstündchen zu spielen. Eisenach konnte sich einfach nicht absetzen. Die Männer im Abstiegskampf rackerten nun heftig gegen die Herren mit Aufstiegsambitionen. Doch die Gastgeber behielten mit ihren Fans im Rücken die Nerven. Als Hangstein auch seinen fünften Siebenmeter sicher verwandelte (35:29), war die Sache für den Favoriten gelaufen. Am Ende hieß es 38:29.

Wer noch nicht genug von seinen Handball-Helden hat, für den gibt es am Sonntag auf dem Eisenacher Weihnachtsmarkt direkt am Glühweinstand Gelegenheit Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr zu wünschen.