Gera. Die Damenmannschaft des RSC Gera startete mit zwei Siegen in die Zweitligasaison im Rollhockey.

Richtig strecken mussten sich die Rollhockey-Damen des RSC Gera zum Auftakt der Saison in der 2. Bundesliga. „Nachdem im Vorjahr jedes Spiel zweistellig gewonnen wurde, dachten die Mädels vielleicht, dass es auch mit halber Kraft geht. Aber dem war nicht so. Die Gegner haben sich ebenfalls weiterentwickelt“, kommentierte Teammanager Torsten Scholz am Spielfeldrand.

Trotzdem übernahmen die Geraerinnen nach Siegen gegen den RRV Gottmadingen (6:4) und den RC de Lichtstad aus den Niederlanden (11:5) die Tabellenführung. „Wir haben einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. Alle Spielerinnen bekamen ähnliche Einsatzzeiten. Das ist wichtig. Deshalb hatten wir diesmal auch noch auf das Aufstiegsrecht in die Bundesliga verzichtet. So weit sind wir noch nicht. Man hat gesehen, dass wir wir noch einiges an Arbeit vor uns haben“, meinte RSC-Trainer Robert Kötter. „Die jungen Mädchen brauchen Spielpraxis, sollen Erfahrungen sammeln und dürfen Fehler machen. Wenn wir dann immer noch gewinnen, ist alles in Ordnung“, so der Coach.

Verlassen konnte er sich einmal mehr auf U 19-Nationalspielerin Jessica Sudin, die mit zwölf von 17 Treffern für das Gros der Gastgeber-Torerfolge sorgte. „Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Wer die Tore schießt, ist egal. Hauptsache wir haben Spaß“, äußerte sie sich. Den hatten die anderen Torschützinnen auch. Natalie Sudin, Sabrina Adam, Luise Kötschau, Anna Müller und Viktoria Kemmerling trafen ebenso ins Schwarze. Gegen Gottmadingen mit den in den Bundesliga-Spielzeiten in Gera als Gastspielerinnen aktiven Magali Lewandowski, Nolven Spohrer und Antonia Prosiegel hatten die RSC-Damen harten Widerstand zu brechen. Die Konsequenz in den Zweikämpfen, der letzte Biss fehlte da oft. Einfache Fehler warfen das Team immer wieder zurück. Die Zuordnung stimmte nicht, der Gegner hatte zu viel Raum. „Da haben die Spielerinnen ihr Leistungsvermögen nicht ausgeschöpft, wobei man die Leistungsträger nicht ausnehmen kann“, so Torsten Scholz.

Die schnelle 3:0-Führung nach einem Hattrick von Jessica Sudin nach acht Minuten verlieh nicht die erhoffte Sicherheit. Nach Wiederbeginn konnte Gottmadingen auf 4:3 und 5:4 verkürzen, doch war auf Jessica Sudin Verlass, die mit dem 6:4 alles klar machte.

Auch gegen den RC de Lichtstad aus dem holländischen Eindhoven lagen die Geraerinnen schnell mit 2:0 vorn, jedoch glichen die Gäste postwendend aus. Die zehn Minuten vor der Pause der zweimal 20-minütigen Spielzeit waren dann der Maßstab für die nächsten Wochen. Konzentriert und druckvoll spielten die RSC-Damen nach vorn, erarbeiteten sich Chancen im Minutentakt und enteilten bis zur Pause auf 5:2. Mit schönen Spielzügen überzeugte der Gastgeber auch nach Wiederbeginn in der Offensive. Allerdings schlichen sich hinten wiederum einige Nachlässigkeiten ein.

Am Geraer Erfolg gab es nichts zu deuteln. Das 11:5 entsprach am Ende den Kräfteverhältnissen. In zwei Wochen wartet eine echte Standortbestimmung auf den RSC Gera, wenn man am 30. November im DRIV-Pokal in der Panndorfhalle auf Bundesligist RSC Cronenberg trifft. „Darauf freuen wir uns. Das wird ein heißer Tanz. Danach wissen wir, wo wir wirklich stehen“, ist Trainer Robert Kötter gespannt. Seine Mädchen sind es mit Sicherheit auch.