Erfurt. Hans-Günter Hänsel, früher stellvertretender Chef bei Rot-Weiß Erfurt und langjähriger Funktionär beim TFV, verstarb am Sonntag.

Fast 60 Jahre arbeitete er im und mit dem Fußball, war als einzige Funktionär in leitender Position für drei DDR-Oberligisten tätig und hinterließ vor allem in Thüringens Landesverband bleibende Spuren. Am Sonntag ist Hans-Günter Hänsel im Alter von 76 Jahren in einer Erfurter Klinik gestorben.

„HGH“, wie er oft der Kürze halber genannt wurde, galt als „Lexikon in Sachen Fußball“. Kaum eine Aufstellung und kaum ein Ergebnis hatte er nicht parat; kaum ein Spieler, Trainer oder Manager war ihm fremd. Im Fußballosten zählte Hänsel zu den Institutionen – meinungsstark und fachlich anerkannt.

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Erfurt als zweite Heimat

Bereits mit 22 stieg er bei Chemie Leipzig als Nachwuchsleiter ein – und 1970 zum Sektionsleiter auf. Nach acht Jahren verschlug es ihn nach Erfurt, wo er bis 1986 als stellvertretender Clubvorsitzender beim FC Rot-Weiß fungierte und privat seine zweite Heimat fand. Bis 1990 führte Hänsel Union Berlin als Clubchef. 1993 übernahm er für 17 Jahre den Posten des Hauptgeschäftsführers im Thüringer Fußball-Verband.

Aber auch im Ruhestand ließ ihn seine große Liebe nie los. Er organisierte Hallenturniere mit, zeichnete für das Erfurter Traditionsteam verantwortlich und war in vielen Vereinen und Verbänden ein geschätzter Ratgeber. Thüringens Fußball-Familie trauert um eines seiner verdienstvollsten Mitglieder.

TFV-Präsident Udo Penßler-Beyer sagte: „Hans-Günter Hänsel hat die Strukturen im Verband von Anfang an begleitet und im Wesentlichen mit aufgebaut. Er hat den Umzug der Geschäftsstelle von der Werner-Seelenbinder-Straße in die Augsburger Straße maßgeblich mit initiiert. Hans-Günter Hänsel war im TFV einer der Männer der ersten Stunde. Unsere Gedanken sind bei seiner Ehefrau und allen Angehörigen.“

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