Steffen Eß über den ersten Saisonsieg des FC Carl Zeiss Jena im Spiel gegen Hansa Rostock.

Es gibt sie noch, die paradiesischen Tage.

„Der FC Carl Zeiss sendet ein Lebenszeichen“. „Auferstanden“. „Der Letzte lebt“. „Die Jenaer Leidenszeit ist vorbei. Endlich!“ – Die Schlagzeilen nach dem 3:1 gegen Rostock werden sich wohl so lesen.

Wie viel Balsam in ihnen steckt, können nur die Spieler erahnen. Woche für Woche haben sie anderes über sich lesen müssen. Kritik hagelte es von allen Seiten. Sie wuchsen wie die Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit.

Der schlechteste Start eines Drittliga-Teams ist dem FCC attestiert worden. Ein weiterer historischer Negativrekord drohte. Anfangs waren es fünf Niederlagen in Folge, dann ein Punkt aus zehn Spielen, zum Schluss 13 Partien ohne Sieg. Eine Serie des Schreckens. Nur 90 Minuten genügen, und in der Lesart liegen Welten zwischen Vorher und Nachher.

Der Start ist mit dem Sieg deswegen unmerklich rosiger. Doch kann er die Gabe besitzen, eine Menge Auftrieb zu verleihen.

„Wunder gibt es immer wieder.“ Der Schlager nach Spielende stand symbolisch an diesem 3. November. Für die Hoffnung, vielleicht ein eben solches zu vollbringen wie in der Vorsaison, als die Thüringer aus scheinbar aussichtsloser Lage zurückkamen.

Es wäre vermessen, das zu erwarten. Die Mannschaft aber kann gewinnen. Sie hat es bewiesen und sich den Sieg hoch verdient.

Von einem Tag wie diesem dürfen es gern mehr sein.