Arnstadt/Sömmerda. Nervöse Starter bei Landesmeisterschaft im Kegeln der Blinden, Seh-, Körper- und mehrfach Behinderten

Trotz steigender Erkrankungen an Covid-19 wollten die Kegelsportfreunde des Thüringer Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes (TBRSV) ihr Turnier durchführen. Eine anfängliche Skepsis seitens des Vereinsvorsitzenden vom Sömmerdaer Kegelsportverein, Daniel Nürnberger, konnte durch den Fachwart des TBRSV, Uwe Henning, schnell ausgeräumt werden und so konnte das Turnier mit geringerer Beteiligung starten.

Zu Beginn konnte Mario Hochberg, Vizepräsident Sport beim TBRSV begrüßt werden und Uwe Henning dankte dem Sömmerdaer KSV und der Stadt Sömmerda für das entgegengebrachte Vertrauen. Nach einleitenden Worten, auch zur Einhaltung des Hygienekonzeptes, konnte es losgehen - und dieses Mal sogar via Live-Stream beim MDR.

Im ersten Durchgang starteten der sehbehinderte Volker Bohnhardt und der blinde Andreas Voigt für die SG Einheit Arnstadt und Dieter Klopfleisch für die SV Jena-Zwätzen. Allen Startern war die Nervosität anzumerken und so fielen letztlich auch die Ergebnisse aus. Der KuF Ichtershausen hatte sich aufgrund der gestiegenen Ansteckungszahlen kurzfristig abgemeldet und so waren insgesamt zwölf Starter zum Turnier auf den gepflegten Bahnen zu sehen. Sie spielten 100 Wurf in die Vollen bei den Blinden und Sehbehinderten und 100 Wurf kombiniertes Spiel (Volle/Abräumer) bei den körper- und mehrfach Behinderten.

Am Ende konnte ein positives Fazit gezogen werden: Auch unter diesen Bedingungen kann und sollte der Kegelsport betrieben werden, da es ohne den Sport als Ausgleich schnell zu Depressionen führen kann.

Die körper- und mehrfachbehinderten Kegler sahen einen spannenden Kampf um den Tagessieg, den letztlich Kevin Lasser mit 373 Holz für sich verbuchen konnte. Zweiter wurde Thomas Enge mit 370 und Manuel Furchner (alle Rositz) mit 357 zu Fall gebrachten Kegeln wurde Dritter. Die weiteren Platzierungen: 4. Tobias Schikora (Rositz, 326), 5. Marko Friebe (Rositz, 303) und vom Jenaer Verein auf Platz sechs Thomas Hantschke mit 250 Holz.

Allen war anzusehen, dass diese Bahn schwer zu bespielen ist und die Kegel auch nicht so leicht zum Fallen zu bewegen sind. Trotzdem hatten alle Spaß in der Gemeinschaft und es wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass sich alle am 7. November zum dritten Turnier in Stadtroda wieder treffen. Hier wird dann auch der Blindenpokal vom BSVT ausgespielt.

Die Ergebnisse im Einzelnen bei den Blinden und Sehbehinderten: Herren (vollblind): Dieter Klopfleisch (Jena; 284), Andreas Voigt (Arnstadt; 192); Herren (sehbehindert): Volker Bohnhardt (Arnstadt; 465), Damen (praktisch blind): Susanne Henning (Arnstadt; 543); Damen (sehbehindert): Marlies Bohnhardt (Arnstadt, 515); Damen (Betreuerin): Sieglinde Schwarzer (Jena, 537 – hier werden für die Mannschaft fünf Prozent der erzielten Kegel abgezogen und somit 510 Leistungspuntke für die Mannschaft gewertet).