Erfurt. Erfurts Eisschnellläufer Patrick Beckert hat sich nach einem Bericht der ARD-„Sportschau“ über einen Dopingverdacht dagegen gewehrt, die Sportart unter Generalverdacht zu stellen.

Die Doping-Affäre um den Erfurter Arzt Mark Schmidt erreicht eine neue Dimension. Nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion steht jetzt ein erster deutscher Sportler unter Verdacht – ein Eisschnellläufer, der als Mitglied der Nationalmannschaft auch bei Olympischen Winterspielen gestartet war.

„Die sollten den Namen jetzt nennen“, sagte der Erfurter Eisschnellläufer Patrick Beckert gegenüber dpa zu den gesammelten aber noch geheim gehaltenen Ermittlungsergebnissen. Die Frage sei auch, ob der Verdacht einen Sportler aus den vergangenen Jahren betreffe. Sollte sich der Verdacht allerdings bestätigen, wäre dies schrecklich und sehr traurig für den Sport.

Operation Aderlass: So sah es im Garagen-Labor in Erfurt aus

Gefrorene Blutbeutel in einer Garage in Erfurt.
Gefrorene Blutbeutel in einer Garage in Erfurt. © zgt
Fotos der Operation Aderlass.
Fotos der Operation Aderlass. © zgt
In Seefeld wurden Blutbeutel zum Auftauen in ein Waschbecken gelegt.
In Seefeld wurden Blutbeutel zum Auftauen in ein Waschbecken gelegt. © zgt
Ein WM-Teilnehmer wurde auf frischer Tat ertappt.
Ein WM-Teilnehmer wurde auf frischer Tat ertappt. © zgt
In Seefeld wurden sieben Personen festgenommen, fünf Sportler und zwei Tatbeteiligte.
In Seefeld wurden sieben Personen festgenommen, fünf Sportler und zwei Tatbeteiligte. © zgt
Andere Untensilien, die für das Blutdoping benötigt werden, wurden in einer Garage in Erfurt sichergestellt.
Andere Untensilien, die für das Blutdoping benötigt werden, wurden in einer Garage in Erfurt sichergestellt. © zgt
Blick in die Garage.
Blick in die Garage. © zgt
Das Gefiergerät, das in der Garage gefunden wurde...
Das Gefiergerät, das in der Garage gefunden wurde... © zgt
...kühlt bis ungefähr minus 80 Grad.
...kühlt bis ungefähr minus 80 Grad. © zgt
Im Gefriergerät lagen mehrere Blutbeutel.
Im Gefriergerät lagen mehrere Blutbeutel. © zgt
Ein Gerät zur Blutabnahme aus der Erfurter Garage.
Ein Gerät zur Blutabnahme aus der Erfurter Garage. © zgt
Ein Gerät zur Sammlung von Blutkomponenten, ebenfalls aus Erfurt.
Ein Gerät zur Sammlung von Blutkomponenten, ebenfalls aus Erfurt. © zgt
Temperiergerät zum Auftauen von abgefüllten Blutprodukten.
Temperiergerät zum Auftauen von abgefüllten Blutprodukten. © zgt
Zubehör zur Bluttransfusion, ebenfalls aus der Garage.
Zubehör zur Bluttransfusion, ebenfalls aus der Garage. © zgt
Zubehör zur Bluttransfusion.
Zubehör zur Bluttransfusion. © zgt
Weiteres Zubehör zur Bluttransfusion.
Weiteres Zubehör zur Bluttransfusion. © zgt
Gerät zur sterilen Konnektierung medizinischer PVC-Schläuche. Es stand in einer Wohnung in Erfurt.
Gerät zur sterilen Konnektierung medizinischer PVC-Schläuche. Es stand in einer Wohnung in Erfurt. © zgt
Gerät zur Verarbeitung von Erythrozyten, ebenfalls aus der Erfurter Wohnung.
Gerät zur Verarbeitung von Erythrozyten, ebenfalls aus der Erfurter Wohnung. © zgt
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Die Statements auf Facebook von den Seiten Eissportclub Erfurt und Patrick Beckert. Foto: Screenshot Facebook vom Eissportclub Erfurt und Patrick Beckert
Die Statements auf Facebook von den Seiten Eissportclub Erfurt und Patrick Beckert. Foto: Screenshot Facebook vom Eissportclub Erfurt und Patrick Beckert © zgt

Beckert befürwortete die laufenden Ermittlungen gegen ein mutmaßliches Doping-Netzwerk, in dessen Mittelpunkt der Sportmediziner Mark S. aus Erfurt stehen soll. „Aber keine Sorge, ich habe damit nichts zu tun“, schrieb der Langstrecken-Spezialist bei Facebook. Er selbst habe den Namen des als Hauptbeschuldigter geltenden Arztes nicht gekannt, betonte Beckert im Gespräch.

Nach Angaben der zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in München wurden nach den Razzien bei der Nordischen Ski-WM und in Erfurt bisher 21 Sportler aus acht europäischen Ländern ermittelt, die mutmaßlich Eigenblutdoping betrieben haben sollen.