Jena. Nach dem 1:4 gegen den SC Sand können die Jenaerinnen ihre Hoffnungen auf den Klassenerhalt wohl endgültig begraben.

Das war wieder nix! Dabei war die Stimmung der Bundesliga-Fußballerinnen des FC Carl Zeiss Jena nach dem ersten Saisonsieg Mitte Februar beim SV Werder Bremen noch recht euphorisch und nährte leise Hoffnungen, dass die Saalestädterinnen sich doch noch in den Kampf um den Klassenerhalt einschalten können. Drei Wochen später herrscht Ernüchterung im Paradies: erst die 1:9-Klatsche im Pokal-Viertelfinale gegen Bayern am Montag, dann ein 1:4 gegen den SC Sand am Sonntag in der Liga.

Das dürfte es gewesen sein für den FC Carl Zeiss mit der 1. Bundesliga. Die FCC-Frauen rutschen wieder ans Tabellenende, haben das mit Abstand schlechteste Torverhältnis (- 45) und bei sieben noch ausstehenden Spielen sieben Punkte Abstand zum rettenden Ufer.

Die Niederlage schmerzte umso mehr, da sich mit Sand am Sonntag nun wirklich keine Übermannschaft wie die Bayern am Montag im Ernst-Abbe-Sportfeld vorstellte. Die Baden-Württembergerinnen hatten zuvor noch keine Partie in dieser Bundesliga-Saison gewonnen und im Gegensatz zu Jena (5 Zähler) lediglich zwei Pünktchen in 13 Spielen gesammelt. Trotzdem verließen sie den Rasen nach 90 Minuten als souveräne Siegerinnen.

Entsprechend harsch fiel die Kritik von FCC-Trainerin Anne Pochert aus: „Abstiegskampf heißt dagegenzuhalten und die Zweikämpfe anzunehmen, das haben wir im ersten Durchgang nicht gemacht. Sand war uns in allen Belangen überlegen und hat verdient gewonnen.“ Patricia George (16. Minute) und Noemi Gentile (23.) stellten die Weichen früh auf Sieg für die Gäste. Außerdem musste Jena noch den Ausfall von Any Adam verkraften, für die es nach einem Zweikampf in der 36. Minute nicht mehr weiterging. Sie musste nach einer Verletzung am Fuß sogar ins Krankenhaus gebracht werden.

Nach der ersten Halbzeit zum Vergessen zeigten die Jenaerinnen wenigstens in der zweiten Halbzeit eine Reaktion, was auch Trainerin Pochert positiv hervorhob. Kurzfristig keimte sogar Hoffnung auf, als die für Adam eingewechselte Verena Volkmer nach einer Ecke von Nicole Woldmann auf 1:2 verkürzte (55.). Die 300 Zuschauer sahen jetzt endlich ein offenes Spiel, ehe sich Sand mit einem Doppelschlag kurz vor dem Ende durch Dörthe Hoppius (86.) und Chiara Loos (88.) den verdienten Sieg endgültig sicherte.

Für die Jenaerinnen geht es in den kommenden Wochen darum, sich bestmöglich aus der Bundesliga zu verabschieden und die Weichen für die neue Saison zu stellen. Nicht mehr bauen können die Thüringerinnen dabei auf Mannschaftsleiterin Saskia Schwarz. Die Ex-Spielerin hat den Verein verlassen.