Erfurt. Fußball-Oberligist FC Rot-Weiß Erfurt steht nach dem 3:0 gegen den VfL Halle dicht vor dem Regionalliga-Aufstieg. Der könnte schon am kommenden Sonntag mit einem Sieg gegen Wernigerode gelingen. Allerdings müsste tags zuvor ein Thüringer Rivale Schützenhilfe leisten.

Zwar musste Artur Mergel diesmal beim 3:0 auf einen eigenen Treffer verzichten und machte nach 81 Minuten Platz für seinen Stürmerkollegen Tom Woiwod. Aber schon vor dem Anpfiff der Partie gegen den VfL Halle hatte der Angreifer des FC Rot-Weiß Erfurt den lautesten Beifall erhalten. Stadionsprecher Tom Bertram verkündete noch einmal die am Freitag öffentlich gewordene Vertragsverlängerung des 23-Jährigen. „Ich fühle mich in Erfurt sehr wohl. Wir sind eine richtig gute Einheit, mit der wir noch viel erreichen können“, sagte Mergel, der mit dem FC Rot-Weiß Erfurt nach dem 13. Sieg in Serie auch rein rechnerisch ganz dicht vor dem Regionalliga-Aufstieg steht.

Auf dem Weg dorthin wertete Trainer Fabian Gerber die Vertragsverlängerung mit Mergel auch dank der Unterstützung von Sponsor Keyweb AG gleich um zwei Jahre als wichtiges Signal: „Wir sind froh, dass er bleibt, zumal Artur auch andere Angebote hatte. Jetzt hoffe ich mal, dass nun auch weitere Spieler im Sog dieser Entscheidung sich für uns entscheiden.“

Gegen den Tabellensechsten wurde einmal mehr die Überlegenheit des FC Rot-Weiß deutlich. Halles Oberliga-Toptorjäger Tommy Kind, der beim 1:1 im Hinspiel noch getroffen hatte und bislang in 23 Einsätzen auf 25 Treffer kam, wurde zur Halbzeit ausgewechselt. „Erfurt hat geschickt die Räume besetzt, die Tommy nutzen wollte“, sagte Halles Trainer Farih Kadic, der eine ängstliche Mannschaft gesehen hat: „Wir haben uns von der beeindruckenden Kulisse beeinflussen lassen.“

Romario Hajrulla, mit bislang 23 Toren Erfurts Topschütze Nummer eins und von Halle immer wieder in die Mangel genommen, kam zwar ebenso zu keinem eigenen Treffer. Aber nach einer Viertelstunde bereitete er mit einer Vorlage auf Fatlum Elezi das 1:0 vor, bevor dieser für Kopfball-Torschütze Til Schwarz nach einem Eckball zum 2:0 auflegte (38.).

Um ein Haar hätte Halle jedoch direkt nach dem Wiederbeginn den Anschluss erzielt. Ein Heber des Ex-Erfurters Stefan Raßmann landete auf der Latte, den anschließenden Kopfball fing Torhüter Luca Petzold aber noch ab (47.).

Dass fortan Rot-Weiß deutlich weniger Chancen kreierte als in vergangenen Spielen, nahm der Trainer gelassen. „Uns hat ein wenig die Frische gefehlt, aber das kann man verzeihen“, sagte Gerber und hob das große Ganze hervor: „Wir haben den 13. Sieg in Serie geholt, in diesem Jahr noch keinen Punkt abgegeben. Das ist herausragend.“

Trotzdem gelang noch der dritte Treffer. Als es nach einem 2:0-Sieg aussah, traf der im Winter verpflichtete Brian Petnga nach einer schönen Einzelaktion (86.). Der Lohn: Weil Verfolger Plauen spielfrei war, führt Erfurt nun mit elf Punkten Vorsprung und dem um 34 Treffer besseren Torverhältnis die Tabelle an. Das bedeutet konkret: Wenn Plauen am Samstag bei Fahner Höhe nicht gewinnt, könnte Rot-Weiß tags darauf bereits gegen Wernigerode den Aufstieg perfekt machen.