Dresden.

Nach den bereits verschobenen Spielen bei Hannover 96 und gegen Fürth steht auch die dritte Partie von Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden vor der Verlegung.

Da der Kader wegen positiver Coronavirus-Tests bis zum 23. Mai unter Quarantäne steht, käme das spätestens vier Tage später angesetzte Spiel bei Arminia Bielefeld zu früh.

"Dort sind wir in der Diskussion und haben Unterstützung von anderen Vereinen. Es wird die nächsten Tage Thema sein, einen verträglichen Konsens zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dort an den Start gehen können", sagte Sportchef Ralf Minge auf einer Pressekonferenz.

Am vergangenen Samstag waren zwei Profis von Dynamo positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Kader und Betreuer wurden vom Gesundheitsamt für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt. Derzeit können sich die Spieler nur zu Hause fit halten. "Unter einem fairen Wettbewerb verstehe ich nicht, wenn man drei Tage nach der Quarantäne wieder in ein Meisterschaftsspiel gehen muss. Man muss schon einige Tage Mannschaftstraining haben", sagte Finanzchef Michael Born.

Minge stellte zudem klar, dass man einen Abbruch der Saison auf jeden Fall vermeiden will. "Man darf bei der Betrachtung unserer Situation nicht nur auf die Tabelle schauen. Seit der Winterpause haben nur vier Mannschaften mehr Punkte geholt", sagte der 59-Jährige. "Wir wollen das Thema sportlich regeln."

Zuvor hatte Dynamo einen Medienbericht dementiert, wonach einige Profis aus Angst vor einer Ansteckung oder Weiterverbreitung des Coronavirus mit einem Streik gedroht hätten. "Diese Formulierung und die latenten Vorwürfe samt aller Verschwörungstheorien, wir wollten mit unserem Verhalten einen Saisonabbruch herbeiführen, sind stigmatisierend, erfunden und eine bodenlose Frechheit. Die Formulierung "Streik" ist ein unglaublicher Skandal, weil wir als Mannschaft und alle, die Dynamo Dresden lieben, diffamiert werden", heißt es in einer vom Zweitliga-Team unterzeichneten Mitteilung.

Die "Sport Bild" hatte berichtet, dass mindestens sechs Spieler, darunter Familienväter, nicht mehr trainieren wollten, weil "die Lage in Dresden außer Kontrolle geraten war".

"Wir halten fest: Für uns als gesamte Mannschaft stand in den vergangenen Wochen und Tagen ein Streik als Option niemals zur Diskussion – und wird es auch in Zukunft nicht sein, egal wie es für uns weitergeht", heißt es in der Stellungnahme. Und weiter: "Kein einziger Spieler unserer Mannschaft hat sich leichtfertig mit dem Coronavirus infiziert, dafür legen wir als Mannschaft unsere Hände ins Feuer. Wer etwas anderes glaubt, sollte seine Moralvorstellung einmal ganz kritisch hinterfragen."