Wolfsburg.

Fußball-Profi Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg kann Ablösesummen für Trainer nachvollziehen.

"Einige fragen sich vermutlich schon, warum da plötzlich so viel Geld für Trainer bezahlt wird. Andere finden das in Ordnung", sagte der 26-Jährige der Tageszeitung "Die Welt". "Ich zum Beispiel auch, denn Trainer haben ihren Wert und arbeiten sehr intensiv. Der Druck, der auf ihnen lastet, ist groß."

Allerdings findet er Summen wie die zuletzt kolportierten bis zu 30 Millionen Euro für den künftigen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann "krass". Er frage sich, wer die Summen eigentlich festlege. "Wer entscheidet denn, dass ein Mensch 200 Millionen Euro wert ist oder 100 Millionen Euro?", meinte der Mittelfeldspieler. Er könne manchmal nicht nachvollziehen, dass ein Spieler, der mal ein paar gute Spiele gemacht habe, auf einmal 15 bis 20 Millionen Euro kosten solle. "Das ist nicht normal."

Arnold spielt seit 2009 in Wolfsburg und hat vor kurzem seinen Vertrag bis 2026 verlängert. "Es passt einfach - und wenn man dieses Gefühl hat, ist es doch gut", nannte er als Grund für seine in heutigen Zeit ungewöhnlichen Vereinstreue.

Arnold hat in dieser Saison maßgeblich dazu beigetragen, dass der VfL Wolfsburg als Tabellendritter drei Spieltage vor dem Saisonende gute Chancen auf einen Champions-League-Platz hat. Trotz seiner starken Leistungen schätzt er seine Aussichten auf einen Platz im DFB-Kader für die EM im Sommer als sehr gering ein. "Ich muss das realistisch sehen und mache mir deshalb auch wenig Hoffnung."

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