Mainz.

Nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne hat Hertha BSC die Aufholjagd im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga mit einem Teilerfolg gestartet.

Die Berliner erkämpften sich am Montag im Nachholspiel des 29. Spieltages beim FSV Mainz 05 ein achtbares 1:1 (1:1) und rückten auf zwei Punkte an den 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz heran. Lucas Tousart brachte die Gäste in der 36. Minute in Führung, die Phillipp Mwene (40.) noch vor der Pause ausglich. Mainz bleibt mit 35 Zählern auf Rang zwölf acht Punkte vor dem Rivalen aus der Hauptstadt.

Nach dem jüngsten 2:1-Coup gegen Rekordmeister Bayern München änderte Mainz-Trainer Bo Svensson seine Startformation überraschend gleich auf vier Positionen. Trotz der personellen Rochade waren die Hausherren von Beginn an spielbestimmend und verzeichneten früh die erste Chance durch Stefan Bell (5.), dessen Kopfball knapp das Ziel verfehlte. Kurz darauf hatte Jean-Paul Boetius gleich zweimal die Führung auf dem Fuß. Erst vergab der Niederländer aus Nahdistanz, dann traf er nur die Latte.

Den Berlinern war die zweiwöchige Quarantäne, in der nur individuelles Training möglich war, anzumerken. Gegen die aggressiven Mainzer kam der Tabellenvorletzte, bei dem Ex-Weltmeister Sami Khedira erstmals seit Ende Februar wieder in der Startelf stand, zunächst nur selten in die Vorwärtsbewegung. Lediglich bei einem Direktschuss von Matteo Guendouzi musste FSV-Torwart Robin Zentner zupacken. Die dicken Gelegenheiten hatten weiter die Mainzer. Adam Szalai (20.) scheiterte frei vor dem Tor an Hertha-Keeper Alexander Schwolow, der den an Corona erkrankten Rune Jarstein glänzend vertrat.

Der FSV schien Herr der Lage zu sein, wurde dann aber eiskalt erwischt. Nach einem Freistoß von Trainer-Sohn Marton Dardai traf Tousart per Kopf für die Berliner. Und es wäre fast noch besser gekommen. Matheus Cunha (39.) tauchte plötzlich frei vor Zentner auf, konnte den Mainzer Torwart aber nicht überwinden. Das rächte sich umgehend, als Mwene nur eine Minute später mit einem herrlichen 20-Meter-Schuss in den Winkel den Ausgleich erzielte. Es war das erste Bundesligator des Österreichers.

Nach dem Wechsel eroberte sich die Hertha mehr Spielanteile. Die Mainzer Offensive lag zunächst ziemlich brach, während die Gäste mutiger nach vorne spielten. Erst ein Standard löste jedoch die Starre in den Strafräumen. Nach einer Ecke schraubte sich FSV-Kapitän Moussa Niakhaté am höchsten, doch Schwolow parierte den Kopfball ebenso glänzend wie wenig später einen Schuss von Karim Onisiwo aus spitzem Winkel.

Nun war wieder mehr los in der Partie. Cunha prüfte Zentner im Mainzer Tor mit einem Schlenzer, dann vergab der eingewechselte Krzystof Piatek aus Nahdistanz den möglichen zweiten Hertha-Treffer.

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