Mainz.

Der Vereinsvorsitzende vom FSV Mainz 05 hat nach dem Trainingsboykott der Spieler aus Solidarität mit Stürmer Adam Szalai eine Aufarbeitung des Vorfalls angekündigt.

"Das Verhalten der Spieler, nicht zum Training anzutreten, ist ein Schritt, den ich persönlich nicht für möglich gehalten hätte", sagte Stefan Hofmann laut einer Mitteilung des Fußball-Bundesligisten. Dies habe den gesamten Verein erschüttert. "Deswegen können wir als Vereinsführung nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen. Wir sind dabei, diesen Vorgang gründlich aufzuarbeiten", erklärte er.

Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Detlev Höhne habe er Gespräche mit den Spielern aufgenommen. "Wir wollen die gesamte Situation im Hinblick auf die grundlegenden, den Verein betreffenden Fragen gemeinsam klären. Die Mannschaft beschäftigen dabei Themen, die komplexer sind, als wir erwartet hätten", so Hofmann. Bei der Mannschaft habe sich eine große Emotionalität aufgebaut, die sich in der Frage der Trainingsbeteiligung von Szalai spontan entladen habe.

Zugleich kündigte er an, durch eine bessere interne Kommunikation künftig diesen Entwicklungen vorbeugen zu wollen. "Es ist Wunsch des Mannschaftsrates, dass die von ihnen geäußerte Position allerdings auch intern bleibt und intern behandelt wird - und dass sich kein Spieler öffentlich darüber äußert", sagte Hofmann.

Außerdem teilte er mit, dass der Mannschaft in den vergangenen Tagen kommuniziert worden sei, dass ihr der Gehaltsverzicht der vergangenen Saison nicht zurückerstattet werden könne. "Dem hieraus entstehenden zusätzlichen Kommunikationsbedarf der Mannschaft kommen wir nach", sagte Hofmann. "Eine Rückzahlung war bei der ursprünglichen Vereinbarung im März für jenen Fall als Option erwogen worden, sollte sich die wirtschaftliche Situation für den Verein verbessern." Die wirtschaftliche Situation habe sich für Mainz 05 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie aber tendenziell eher verschlechtert.

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