Nationalspielerin Almuth Schult sieht die Zusammenarbeit des Deutschen Fußball-Bundes mit einer litauischen Fluggesellschaft für Reisen der Männer-Nationalmannschaft kritisch.

Ihr stelle sich die Frage, "warum der DFB wie schon bei der EM ein Flugzeug aus Litauen charterte", schrieb die 30 Jahre alte Torhüterin in ihrer Kolumne für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf das WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl auf Island am vergangenen Mittwoch. "Von Litauen nach Island, von Island nach Deutschland und von Deutschland nach Litauen. Das sind mehr als 1500 km Extraweg."

Die Nationalspielerin fragte: "Sprechen wir nicht immer häufiger – und zum Glück auch im Fußball – über Nachhaltigkeit und mehr Klimaneutralität? Ist es vorbildlich, die Reduzierung der Kosten über die des CO2-Ausstoßes zu stellen und das als ein durchaus wohlhabender Sportverband?" Diese Frage sollten sich "auch viele Vereine stellen, in denen die Entscheidungen oft ähnlich getroffen werden". Der Fußball wolle Vorbild sein. "Er muss es auch umsetzen", schrieb Schult.

Der Rückflug der Männer-Nationalmannschaft von Island hatte für großes Aufsehen gesorgt, weil die in Reykjavik gestartete Chartermaschine mit einem Großteil der Mannschaft an Bord wegen eines defekten Ersatzstromgenerators auf dem Flughafen von Edinburgh landen musste. Die Rückreise wurde in einem Ersatzflugzeug fortgesetzt.

Der DFB besitzt eigentlich noch einen Vertrag mit der Lufthansa bis ins Jahr 2022, derzeit greift der Verband aber auf Alternativangebote zurück. Im vergangenen Jahr musste die wegen der Corona-Pandemie höchst angeschlagene deutsche Fluglinie mit einem Milliarden-Paket der Bundesregierung gerettet werden. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte Ende Juli betont, dass aber über eine Fortsetzung der Partnerschaft gesprochen werden soll.

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